Unser Ziel: Netto-Null bis 2040

Der Bausektor zählt zu den weltweit größten Verursachern von klimarelevanten Emissionen. Vor diesem Hintergrund arbeitet Schüco bereits seit Jahren kontinuierlich daran, das Unternehmen klimagerecht umzugestalten. Seit 2019 verfolgen wir zudem ambitionierte, von der Science Based Target initiative (SBTi) validierte Klimaschutzziele, die im Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen dazu beitragen sollen, die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.

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Wir haben uns zum Ziel gesetzt, unsere Treibhausgas-Emissionen (kurz: THG-Emissionen bzw. CO₂e-Emissionen; die Abkürzung steht für CO₂-Äquivalente) bis 2040 auf Netto-Null (engl.: Net Zero) zu senken. Ein Zwischenziel wird für 2030 angestrebt: Bis dahin wollen wir unsere klimaschädlichen Emissionen gegenüber dem Referenzjahr 2019 halbieren.

Die THG-Einsparung, die Schüco bis 2040 erreichen will, bezieht sich gleichermaßen auf Emissionen, die wir selbst durch unseren Energieverbrauch produzieren (Scope 1), auf von uns bezogene Energie (Scope 2) und auf Emissionen der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette (Scope 3). Dazu gehört die gesamte Lieferkette genauso wie Verarbeitung, Transport und Entsorgung unserer Produkte.

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Bis zu 99 Prozent der Emissionen entfallen auf Scope 3, davon 85 bis 88 Prozent auf eingekaufte Waren und Dienstleistungen. Das bedeutet, dass Schüco lediglich auf einen sehr kleinen Teil seiner Emissionen einen direkten Einfluss hat und die Klimaschutzziele nur über eine enge Zusammenarbeit mit den Lieferanten erreicht werden können.

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Unser Ansatz zur CO₂e-Reduktion in Gebäuden

Weltweit entfallen 34 Prozent der gesamten CO₂e-Emissionen auf den Gebäudesektor. Um unsere Lebens- und Wirtschaftsgrundlage nicht zu gefährden, ist eine klimaverträglichere Bauweise dringend notwendig. Schüco kann mit seinen Produkten und Services hierzu einen wichtigen Beitrag leisten.

  1. Mit energieeffizienten Systemlösungen senken wir den Energiebedarf in der Nutzungsphase eines Gebäudes – und damit auch die energiebedingten Emissionen („operational carbon“).
  2. Wir arbeiten kontinuierlich daran, die in unseren Produkten gebundenen Emissionen zu reduzieren. Diese entstehen durch die Produktion, den Transport und die Entsorgung der verbauten Materialien („embodied carbon“).

Unsere strategischen Hebel

Nachhaltigkeitsorientiertes Produktdesign

Wir tragen mit unseren Produkten zu einer energieeffizienten Gebäudenutzung bei, etwa durch Systeme mit besonders geringem Wärmedurchgang und hoher Dichtigkeit. Bei der Gestaltung unserer Produkte legen wir besonderen Wert auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Materialien sowie auf Langlebigkeit und Kreislauffähigkeit.

Einkauf von CO₂e-armen Materialien

Wir arbeiten daran, den Anteil an CO₂e-reduzierten Aluminiumprofilen zu erhöhen: Schüco unterscheidet dabei zwischen „Low Carbon Aluminium“ mit einem GWP-Wert von 3,84 kg CO₂e/kg Aluminiumprofil und „Ultra Low Carbon Aluminium“ mit einem GWP-Wert von 1,99 kg CO₂e/kg Aluminiumprofil. Der niedrige Wert wird vor allem durch die Nutzung von Post-Consumer-Recyclingmaterial erzielt, das zu mindestens 75 Prozent in den Profilen enthalten ist. In der Kunststoffsparte, in der Schüco selbst produziert, lässt sich eine CO₂-Reduktion sowohl über eine Steigerung des Rezyklatanteils in der Herstellung als auch über den Einsatz von biobasierten Rohstoffen erreichen. Entsprechend haben wir unser Portfolio um die Materialklassen „BALANCED PVC“, „RECYCLED PVC“ und „BIO-ATTRIBUTED PVC“ ergänzt.

 

Über den Einkauf von CO₂e-armen Materialien hinaus setzen wir auf eine Beschaffungsstrategie, die Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt. Vor diesem Hintergrund haben wir uns 2021 als erstes Systemhaus weltweit nach dem „Chain of Custody Standard“ der Aluminium Stewardship Initiative (ASI) zertifizieren lassen. Der Standard berechtigt uns dazu, ASI-zertifiziertes Aluminium zu beziehen und gegenüber unseren Kunden zu gewährleisten, dass das in unseren Aluminiumprofilen verwendete Material über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg umwelt- und sozialverträglich abgebaut und verarbeitet wurde.

 

Auch in unserer Kunststoffsparte machen wir uns entlang der Wertschöpfungskette für einen nachhaltigen Umgang mit PVC stark. Im Rahmen von VinylPlus, dem Nachhaltigkeitsprogramm der europäischen PVC-Branche, erfüllen wir die Standards nachhaltiger Rohstoffbeschaffung.

Verlängerte Nutzungsphase

Unsere Werkstoffe Aluminium, Kunststoff und Stahl zeichnen sich insgesamt durch Langlebigkeit und Wiederverwertbarkeit aus. So können z. B. unsere Kunststofffenster bei guter Pflege und Wartung mehr als 50 Jahre genutzt werden. Unsere Aluminiumsysteme überzeugen durch mechanische Robustheit und hohe Korrosionsbeständigkeit. Die in den Umweltdeklarationen (Environmental Product Declaration, kurz: EPD) angegebene Nutzungszeit für Aluminiumfenster beträgt 50 Jahre.

 

Wir bieten einen herstellerübergreifenden Wartungs- und Reparaturservice an. Aufgrund regelmäßiger Instandhaltungsmaßnahmen sowie des gezielten Austauschs defekter oder veralteter Elemente bleiben hochwertige Produkte länger im Nutzungskreislauf.

Rücknahme

Funktionierende Sammel- und Rückführsysteme machen die Rücknahme von nicht mehr benötigten Bauprodukten attraktiver. Schüco engagiert sich deshalb bereits seit vielen Jahren über die Brancheninitiativen AIUIF und Rewindo dafür, die Wertstoffkreisläufe von Aluminium beziehungsweise Kunststoff zu schließen.

 

Mit der Gründung der RE:CORE GmbH hat Schüco sein Engagement beim PVC-Recycling weiter ausgebaut. Seitdem bieten wir Partnerbetrieben einen Recyclingservice für Profilreste und Altfenster an – und schließen zugleich unseren eigenen PVC-Wertstoffkreislauf. Die Rücknahme wird seit Ende 2024 sukzessive auf weitere Bauteile erweitert.

Klimarisikoanalyse

Im Rahmen einer Klimarisikoanalyse haben wir die Resilienz unseres Geschäftsmodells analysiert. Dabei wurden neben physischen und transitorischen Risiken auch Chancen betrachtet, die mit dem Klimawandel für unser Unternehmen entstehen. In Anlehnung an die Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) wurden drei Szenarien mit unterschiedlichen Erwärmungspfaden betrachtet.

Szenario „Transition“
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Beim Net-Zero-Szenario wird von einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um maximal 1,5 Grad Celsius ausgegangen. Dazu ergreifen Regierungen weltweit umfassende Maßnahmen, die erhebliche Auswirkungen auf Unternehmen haben. Emissionsintensive Verfahren werden unrentabel und in der Folge durch emissionsärmere Technologien substituiert. Im Gebäudesektor wird bis 2030 eine Verdopplung der Rate der energetischen Gebäudesanierungen erreicht, zudem steigt der Bedarf an passiven Gebäudekühlungssystemen. Recyclingaluminium wird bei einer insgesamt steigenden Nachfrage bis 2050 mehr als die Hälfte des weltweiten Aluminiumbedarfs decken, während sich konventionelles Aluminium aufgrund schnell steigender CO₂e-Preise deutlich verteuert. Im Kunststoffbereich ist mit einer vergleichbaren Entwicklung zu rechnen. In der Primärproduktion werden neue Technologien eingesetzt, um CO₂e-Emissionen zu reduzieren, wodurch sich die Investitionskosten auf Seiten der Hersteller erhöhen.

Szenario „Schwerfällige Transformation“
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Die angestrebten Klimaziele werden in diesem Szenario verfehlt und die weltweiten CO₂e-Emissionen sinken bis 2050 nur um 12,6 Prozent im Vergleich zu 2021. Dadurch wird die weltweite Durchschnittstemperatur bis zum Jahr 2100 um 2,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit ansteigen. Das Szenario ist für Unternehmen infolge der ergriffenen politischen Maßnahmen zum Klimaschutz mit transitorischen Risiken verbundenen. Parallel erhöht der Temperaturanstieg auch die physischen Risiken durch Extremwetterereignisse in exponierten Regionen. Die komplexe Entwicklung wirkt sich sowohl auf Neubauten als auch auf Gebäudesanierungen aus. So muss die Immobilienbranche einerseits anspruchsvolle Energieeffizienzstandards einhalten und die Sanierungsrate im Bestand erhöhen, andererseits müssen Bauwerke verstärkt gegen Hitze, Stürme und Überschwemmungen abgesichert werden.

Szenario „Klimawandel“
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In diesem Szenario steigt die Temperatur bis 2100 um mehr als 4 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit an, so dass es zu gravierenden Veränderungen der weltweiten Ökosysteme – vom Anstieg des Meeresspiegels über Dürreperioden bis zu veränderten Niederschlagsmustern – kommt. Parallel besteht ein deutlich erhöhtes Risiko für lokale Extremwetterereignisse, Hitzeperioden und Überschwemmungen. Dadurch gewinnen klimaangepasste Bauweisen und Technologien zur Temperatursteuerung an Bedeutung. Gleichzeitig lässt der erhöhte Kühlungsbedarf die Energieverbräuche weiter ansteigen. Stürme oder Überschwemmungen werden einerseits mehr präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Gebäudeschäden erfordern und können andererseits dazu führen, dass Sanierungen und Neubauten stärker nachgefragt werden. Darüber hinaus sehen sich Unternehmen der Bauwirtschaft mit Preisrisiken konfrontiert, die aus dem erhöhten Energiebedarf resultieren: Der Rohölpreis wird sich bis 2050 verdoppeln, was auch zu steigenden Kunststoffpreisen führt.

Implikationen für Schüco

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass sich für Schüco im Net-Zero-Szenario Risiken vor allem in Bezug auf die Kostenentwicklung sowie auf die Verfügbarkeiten CO₂e-armer Werkstoffe ergeben. Zugleich werden wir in klimaneutrale Technologien, z. B. zur Kunststoffproduktion, investieren müssen. Chancen bieten sich vor allem im Bereich der Absatzmärkte: Schüco zählt schon heute zu den führenden Anbietern energieeffizienter Produkte zur Gebäudeausrüstung. Diese werden künftig sowohl in Sanierungsprojekten als auch in Neubauten stark nachgefragt.

Im Klimawandel-Szenario stellt sich Schüco darauf ein, dass es durch akute oder chronische Extremwetterereignisse zu Unterbrechungen der Werkstoff-Lieferketten kommen kann. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich vorübergehende Ausfälle durch alternative Bezugsquellen ausgleichen lassen. Darüber hinaus sind insbesondere die unternehmenseigenen Standorte in Indien von Wasserrisiken bedroht, durch die im Schadensfall hohe Kosten entstehen können.

Ein fortschreitender Klimawandel bringt gleichfalls Absatzchancen mit sich: So ist davon auszugehen, dass künftig häufiger Gebäude durch Extremwetterereignisse beschädigt werden, wodurch der Sanierungs- und Neubaubedarf wächst. Auch Sonnenschutzsysteme, gut gedämmte Gebäudeelemente sowie generell klimaresiliente Fenster- und Fassadenkonstruktionen haben eine hohe Relevanz für den Markt.

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Was wir bislang erreicht haben

Im Berichtszeitraum 2023/2024 haben wir wichtige Fortschritte bei der Umsetzung unserer Klimastrategie erzielt. So ist es uns gelungen, in der vorgelagerten Wertschöpfungskette den Bezug CO₂e-reduzierter Materialvarianten weiter auszubauen – unter anderem durch gezielte Beschaffungsmaßnahmen und eine enge Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten. In Deutschland lag der Anteil von CO₂e-reduzierten Aluminiumprofilen 2024 deutlich über 75 Prozent. Damit nähern wir uns dem Ziel, Low-Carbon-Materialien mittelfristig zum neuen Standard zu machen. Neben dem verstärkten Einsatz von Recyclingaluminium haben wir auch in unserem Kunststoffportfolio neue Materialvarianten eingeführt. Unsere Kunden können nun Profile mit garantiertem Rezyklatanteil sowie erstmals auch Profile auf Basis biobasierter Rohstoffe („BIO-ATTRIBUTED PVC“) beziehen, die im Herstellungsprozess deutlich CO₂e-ärmer sind. Parallel dazu beobachten wir in verschiedenen europäischen Märkten – Großbritannien, Dänemark, Norwegen und den Beneluxstaaten – eine steigende Nachfrage nach emissionsarmen Produkten.

Außerhalb Europas, insbesondere in unseren Wachstumsmärkten China, Indien und Naher Osten, verzeichnen wir zwar ein überproportionales Wachstum, doch geht dieses aktuell mit einem begrenzten Angebot an CO₂e-reduzierten Ausgangsmaterialien einher. Zudem ist die Nachfrage in diesen Regionen noch nicht ausreichend entwickelt, sodass die Dynamik bei emissionsarmen Produkten bislang nicht in einem entsprechend hohen Absatz resultiert. Die Folge: Unsere unternehmensweiten Treibhausgasemissionen sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Die beschriebenen Entwicklungen haben wir frühzeitig erkannt und richten unseren Blick nach den ersten erfolgreichen Portfolioerweiterungen nun verstärkt auf unsere außereuropäischen Wachstumsmärkte. Ein Fokus liegt dabei auf der stärkeren Einbindung unserer Einkaufsabteilungen weltweit: Sie sind entscheidend, um den Anteil emissionsarmer Materialien systematisch zu erhöhen und regionale Unterschiede zu überwinden. Ergänzend bauen wir die Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten weiter aus, insbesondere im Hinblick auf den verstärkten Einsatz von Recyclingmaterialien. Darüber hinaus erweitern wir unsere Rücknahmesysteme sukzessive. Sie sichern künftig den Zugang zu hochwertigen Sekundärrohstoffen und sind ein strategisch wichtiger Hebel für die Dekarbonisierung – auch wenn sich ihre Wirkung in den aktuellen Emissionsdaten noch nicht widerspiegelt.

Die eingeleiteten Maßnahmen zeigen bereits erste Erfolge: So konnten wir den CO₂e-Fußabdruck unserer Materialgüten durch den verstärkten Einsatz von Grünstrom und von Recyclingmaterialien signifikant senken. Bei den Schüco Low-Carbon(LC)-Aluminiumprofilen sank das Global Warming Potential (GWP) auf diese Weise von 4,14 kg CO₂e pro Kilogramm Profil auf 3,84 kg CO₂e. Bei unseren Ultra-Low-Carbon(ULC)-Profilen konnten wir den GWP-Wert von 2,27 auf 1,99 kg CO₂e/kg senken. Dieser Wert wird vor allem durch die Nutzung von Post-Consumer-Recyclingmaterial erzielt, das zu mindestens 75 Prozent in den Profilen enthalten ist. Die neuen GWP-Parameter wurden Anfang 2025 durch unabhängige Profil-EPDs bestätigt. 

Mit der Umstellung von Polyamid-Isolierstegen aus PA 66 GF 25 auf Recyclingmaterial in allen Produktgruppen vollzieht Schüco den nächsten Schritt in seiner Nachhaltigkeitsstrategie. Im Vergleich zu Polyamid-Isolierstegen aus Neumaterial werden durch die Verwendung von Recyclingpolyamid mehr als 65 Prozent CO₂e eingespart.

Wie sich zeigt, ist die Dekarbonisierung unserer Wertschöpfungskette kein linearer Prozess, sondern eine globale Gemeinschaftsaufgabe. Entscheidend wird sein, unseren Umsatz künftig noch konsequenter vom CO₂e-Ausstoß zu entkoppeln – durch ganzheitliche Produkt- und Serviceangebote, Marktaufklärung und verlässliche Partnerschaften.

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„Indem wir auch im internationalen Einkauf verstärkt auf emissionsarme Werkstoffe umstellen und diese perspektivisch in marktspezifische Produkt- und Servicelösungen integrieren, schaffen wir die Grundlage dafür, unsere Klimaziele auch unter schwierigen Rahmenbedingungen konsequent weiterzuverfolgen.”

Lars Knöner, Head of Sustainability Consulting

Best Practice

Das haben wir 2023/2024 im Bereich Klima und Energie erreicht.

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Fokus Material

PVC aus nachwachsenden Rohstoffen

Innovative Materialien können dazu beitragen, den CO₂e-Fußabdruck eines PVC-Profils zu senken. Eins davon ist Tallöl, ein Nebenprodukt, das bei der Papierherstellung entsteht. Im Vergleich zum erdölbasierten Produkt fallen die CO₂e-Emissionen im PVC-Herstellungsprozess durch den Einsatz des nachwachsenden Rohstoffs um bis zu 90 Prozent geringer aus. Bio-attribuiertes PVC ist für alle Schüco Kunststoffsysteme erhältlich.

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Fokus Nutzerkomfort

CO₂e-Werte auf Knopfdruck

Um Gebäudeplanern die Simulation des CO₂e-Fußabdrucks zu vereinfachen, hat Schüco den Umweltkalkulator entwickelt: Mit der Software lässt sich in wenigen Schritten ermitteln, wie verschiedene PVC-Klassen oder Aluminiumgüten den GWP-Wert (siehe weiter vorne) des Gebäudes beeinflussen. In die Berechnung fließen zudem Faktoren wie Profilgröße, Oberflächenausführung, Verglasung und Verstärkungsoptionen ein.

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Fokus Planung

Dekarbonisierung objektspezifisch steuern

Bei der Nachhaltigkeitsbetrachtung von Gebäuden rückt künftig der sogenannte GWP-Wert in den Fokus. Er bemisst das „Global Warming Potential“ – die potenzielle Klimaauswirkung – eines Bauwerks über die gesamte Lebensdauer. Um diesen Wert im Blick zu behalten, hat Schüco „Carbon Control“ entwickelt: Das modulare Baukastenprinzip ermöglicht es, objektspezifische Lösungen zur CO₂e-Reduktion entlang der jeweiligen Bauphasen gesamthaft zu betrachten. Mit dem neuen Beratungs-, Produkt- und Serviceangebot ermöglichen wir es unseren Kunden, frühzeitig Einfluss auf die CO₂e-Bilanz eines Gebäudes zu nehmen und damit eine nachhaltige Bauweise sicherzustellen.

Klima und Energie: zentrale Kennzahlen

Energiebezogene Kennzahlen

Energieverbrauch und Energiemix in kWh

Sofern nicht anders gekennzeichnet, beziehen sich die folgenden Energiekennzahlen auf die Schüco Gruppe. Sie sind die Basis für den seit 2011 erhobenen CO₂e-Fußabdruck des Unternehmens. Die Verbrauchsmengen wurden den Rechnungen der Lieferanten und Versorgungsunternehmen entnommen. Im Zuge eines externen Audits zur Erhebung des Corporate Carbon Footprint wird jährlich die Vollständigkeit und Richtigkeit der Datenermittlung geprüft. Für einzelne Verbrauchsdaten, die zum Redaktionsschluss des Nachhaltigkeitsberichts nicht vorlagen, wurden Schätzungen zugrunde gelegt, die zu einem späteren Zeitpunkt durch die realen Zahlen ersetzt werden.

Energieverbrauch und Energiemix in kWh20242023Veränderung ggb. Vj. in %
Brennstoffverbrauch aus Rohöl15.752.14316.203.954–2,8
Brennstoffverbrauch aus Erdgas20.930.63819.007.18110,1
Strom, Wärme, Dampf, Kühlung aus fossilen Quellen16.061.25913.655.31517,6
Gesamtverbrauch fossile Energie52.744.04048.866.4507,9
Anteil fossiler Quellen am Energieverbrauch in %54,954,80,2
Verbrauch aus Strom, Wärme, Dampf, Kühlung (erneuerbare Quellen)*43.271.78640.345.0547,3
Verbrauch selbst erzeugter erneuerbarer Energie (exkl. Brennstoffe)1931–38,7
Gesamtverbrauch erneuerbarer Energie43.271.80540.345.0857,3
Anteil erneuerbare Energiequellen am Gesamtverbrauch45,145,2–0,2
Gesamtenergieverbrauch96.015.84589.211.5357,6

*Nur Strom, ohne Fernwärme.

Energieintensität auf Grundlage der Nettoeinnahmen

Energieintensität je Nettoeinnahme20242023Veränderung ggb. Vj. in %
Gesamtenergieverbrauch je Nettoeinnahme (MWh/Mio. EUR)47,043,48,3

Energieverbrauch pro Mitarbeitendem

Energieintensität in kWh20242023Veränderung ggb. Vj. in %
Verbrauch pro Mitarbeitendem13.98213.3225,0
Klimarelevante Emissionen

THG-Emissionen weltweit

Schüco erfasst für seine deutschen Standorte seit 2011 die klimarelevanten Emissionen. Grundlagen für die Ermittlung des CO₂e-Fußabdrucks sind das GHG-Protokoll und die Norm ISO 14064. In die Bilanz fließen seit 2023 nicht nur die Daten aus den Bereichen Verwaltung und Produktion (Energieverbräuche, Wasser und Abwasser), Transportlogistik (intern und nachgelagert), Dienstreisen, Arbeitswege sowie Papierverbrauch und Druckproduktion ein, sondern zusätzlich auch die THG-Emissionen aus eingekauften Materialien sowie aus deren Entsorgung. Um wissenschaftlich fundierte Klimaziele definieren zu können, ermittelt Schüco seit 2017 zudem die weltweit durch das Unternehmen verursachten Emissionen. Die Datenerfassung beruht auf Primärdaten der einzelnen Standorte. Diese werden, sofern sie nicht zentral vorliegen, von den internationalen Standorten abgefragt, validiert und zentral erfasst. Wo das noch nicht möglich ist, orientiert sich die Datenerfassung an Schätz- und Referenzwerten. Unser Ziel ist es, die Datenqualität stetig zu optimieren.

Datenpunkt 20242023Veränderung ggb. Vj. in %Ziel 2030 Ziel 2040 Veränderung ggb. Basisjahr in %
Direkte THG-Emissionen in t CO₂e (Scope 1)11.86311.7511,09.7181.944–39,0
Indirekte THG-Emissionen in t CO₂e (Scope 2), marktbezogen2.9983.605–16,81.26025219,0
Indirekte THG-Emissionen in t CO₂e (Scope 3)1.702.2581.457.01616,8896.703179.341–5,1
a) Beschaffung 1.330.0461.126.986 18,0    
b) Vorgelagerter Transport 14.199 13.899 2,2    
c) Dienstreisen und Arbeitswege12.900 13.552 –4,8    
d) Entsorgung170.988134.09527,5   
Gesamt (marktbezogen)1.717.1201.472.37316,6907.681181.537–5,4

THG-Emissionen in Deutschland

Bei der Berechnung wurden die Emissionen aus der Materialbeschaffung und dem vor- und nachgelagerten Transport, aus Energieverbräuchen, Dienstreisen, Leasingfahrzeugen, Pendlerverhalten, Heimarbeit, Papier- und Druckerzeugnissen aller Verwaltungs- und Produktionsstandorte in Deutschland berücksichtigt. Scope 3 berücksichtigt zudem die entsorgungsbedingten Emissionen.

Datenpunkt20242023Veränderungen ggb. Vj. in %
Scope 18.4987.9656,7
Scope 2666905–26,4
Scope 3696.775682.49717,2
Gesamtemissionen705.939691.3672,1

THG-Intensität weltweit auf Grundlage der Nettoeinnahmen

THG-Intensität je Nettoeinnahme20242023Veränderung ggb. Vj. in %
THG-Gesamtemissionen (marktbezogen) je Nettoeinnahme (t CO2e/Mio. EUR)840,1696,720,6

„Emission Zero“: Status Zielerreichung

Senkung der THG-Emissionen in t CO₂e20242019Veränderung ggb. Referenzjahr in %
Umsatz in Mio. EUR2.0441.751+16,7
Mitarbeitende6.8675.641+21,7
THG-Emissionen in t CO₂e1.717.1201.815.360–5,4
Intensität in t CO₂e pro Mio. EUR Umsatz840,11.036,8–19,0
Intensität in t CO₂e pro Mitarbeitendem250322–22,4