Außerhalb Europas, insbesondere in unseren Wachstumsmärkten China, Indien und Naher Osten, verzeichnen wir zwar ein überproportionales Wachstum, doch geht dieses aktuell mit einem begrenzten Angebot an CO₂e-reduzierten Ausgangsmaterialien einher. Zudem ist die Nachfrage in diesen Regionen noch nicht ausreichend entwickelt, sodass die Dynamik bei emissionsarmen Produkten bislang nicht in einem entsprechend hohen Absatz resultiert. Die Folge: Unsere unternehmensweiten Treibhausgasemissionen sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Die beschriebenen Entwicklungen haben wir frühzeitig erkannt und richten unseren Blick nach den ersten erfolgreichen Portfolioerweiterungen nun verstärkt auf unsere außereuropäischen Wachstumsmärkte. Ein Fokus liegt dabei auf der stärkeren Einbindung unserer Einkaufsabteilungen weltweit: Sie sind entscheidend, um den Anteil emissionsarmer Materialien systematisch zu erhöhen und regionale Unterschiede zu überwinden. Ergänzend bauen wir die Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten weiter aus, insbesondere im Hinblick auf den verstärkten Einsatz von Recyclingmaterialien. Darüber hinaus erweitern wir unsere Rücknahmesysteme sukzessive. Sie sichern künftig den Zugang zu hochwertigen Sekundärrohstoffen und sind ein strategisch wichtiger Hebel für die Dekarbonisierung – auch wenn sich ihre Wirkung in den aktuellen Emissionsdaten noch nicht widerspiegelt.
Die eingeleiteten Maßnahmen zeigen bereits erste Erfolge: So konnten wir den CO₂e-Fußabdruck unserer Materialgüten durch den verstärkten Einsatz von Grünstrom und von Recyclingmaterialien signifikant senken. Bei den Schüco Low-Carbon(LC)-Aluminiumprofilen sank das Global Warming Potential (GWP) auf diese Weise von 4,14 kg CO₂e pro Kilogramm Profil auf 3,84 kg CO₂e. Bei unseren Ultra-Low-Carbon(ULC)-Profilen konnten wir den GWP-Wert von 2,27 auf 1,99 kg CO₂e/kg senken. Dieser Wert wird vor allem durch die Nutzung von Post-Consumer-Recyclingmaterial erzielt, das zu mindestens 75 Prozent in den Profilen enthalten ist. Die neuen GWP-Parameter wurden Anfang 2025 durch unabhängige Profil-EPDs bestätigt.
Mit der Umstellung von Polyamid-Isolierstegen aus PA 66 GF 25 auf Recyclingmaterial in allen Produktgruppen vollzieht Schüco den nächsten Schritt in seiner Nachhaltigkeitsstrategie. Im Vergleich zu Polyamid-Isolierstegen aus Neumaterial werden durch die Verwendung von Recyclingpolyamid mehr als 65 Prozent CO₂e eingespart.
Wie sich zeigt, ist die Dekarbonisierung unserer Wertschöpfungskette kein linearer Prozess, sondern eine globale Gemeinschaftsaufgabe. Entscheidend wird sein, unseren Umsatz künftig noch konsequenter vom CO₂e-Ausstoß zu entkoppeln – durch ganzheitliche Produkt- und Serviceangebote, Marktaufklärung und verlässliche Partnerschaften.