Zwilling für Helvetia-Turm

Als Hommage an das bestehende Hochhaus haben Herzog & de Meuron einen zweiten, fast identischen Turm errichtet. Nach Fertigstellung des Neubaus wurde das Bestandsgebäude saniert und modernisiert: Es erhielt eine neue Raumorganisation, eine energetische Ertüchtigung sowie eine mit dem Neubau identische Fassade. Ein markantes Merkmal der Zwillingstürme sind die Stirnseiten mit großformatigen, übereinanderliegenden rautenförmigen Fenstern.

Zwischen den beiden Türmen wurde ein Auditorium eingefügt, dessen Dach von einem „Wald“ aus 24 zwölf Meter hohen Stützen getragen wird. Das transparente Zwischengebäude öffnet sich einladend zur St.-Alban-Anlage und verankert den Helvetia Campus im städtischen Kontext. Über das Auditorium erfolgt auch die Erschließung der beiden Bürohäuser mit insgesamt rund 1.200 Arbeitsplätzen. Der Eingangsbereich ist dank raumhoher Verglasung lichtdurchflutet und mit Senkklappfenstern für natürliche Belüftung ausgestattet.

Die neuen Open-Space-Büros bieten ein modernes Arbeitsumfeld mit maximalem Tageslichteintrag und kontrolliertem Wärmeschutz. Die Ost- und Westfassaden sind mit einer AAC-Fassade aus Schüco AWS 90.SI Sonderprofilen ausgestattet. Der dreischichtige Aufbau mit beweglichem Sonnenschutz ermöglicht eine wetterunabhängige Lichtregulierung. In den Attikageschossen sorgen Rundumverglasungen mit raumhohen Schiebefronten für beeindruckende Ausblicke. Während im Neubau informelle Aufenthaltsbereiche entstehen, beherbergt das oberste Geschoss des sanierten Hochhauses ein öffentlich zugängliches Café. Die optimierte Tageslichtnutzung ist Teil eines nachhaltigen Energiemanagements, das auch im Bestandsbau umgesetzt wurde.

Im Sinne der Nachhaltigkeit wurde ein Großteil der bestehenden Architektur integriert. Allein die Wiederverwendung des alten Büroturms spart über 80 % der grauen Energie im Vergleich zu einem vollständigen Neubau. Zudem wurde auf einen einfachen Rückbau und die Wiederverwendbarkeit einzelner Bauteile geachtet. Die Neubauten des ersten Bauabschnitts – Auditorium und Zwillingsturm – wurden nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und der Schweizerischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (SGNI) errichtet und mit der Zertifizierungsstufe Platin ausgezeichnet. Photovoltaikanlagen mit einer Fläche von fast 900 m² decken einen wesentlichen Teil des Strombedarfs. Ergänzt wird das Energiekonzept durch Nachtauskühlung sowie hochisolierte Fenster und Türen von Schüco.