Korkenzieherhaus

In Kork gehüllt

Kork gehört zu den Materialien, die man bei einem Haus eher im Innenraum vermutet – in erster Linie auf dem Boden. Umso überraschender sind Korkfassade und Korkdach des so genannten „Korkenzieherhauses“ in Berlin-Staaken. Im optischen Kontrast dazu – und um einen Bezug zu den regionalen Bauten herzustellen – verkleidet eine Vorsatzschale aus Stampfbeton den Rohbau im Untergeschoss. Der Werkstoff besitzt eine offenporige, strukturierte Oberfläche, die den Gebäudesockel wie ausgegraben wirken lässt. 

Details zur Referenz

Gebäudetyp Einfamilienhaus
Produktbereiche Fenster Fassaden Schiebetüren
Schüco Systeme ASS 70 FD ASS 70.HI
Merkmale Neubau Energieeffizienz Design und Ästhetik
Standort Berlin, Berlin
Fertigstellung 2018
Architekten rundzwei Reeg und Dufour-Feronce Architekten
Fachbetrieb Hans Timm Fensterbau GmbH & Co. KG
Bildnachweis © instagram.com/elephantstudiophotography

Clevere Aufteilung der Ebenen

Nicht nur die von rundzwei Architekten verwendeten Materialien sind eine Besonderheit des Hauses. Auch die Aufteilung der Gebäudeebenen ist alles andere als Standard. Aus gutem Grund, denn baurechtlich ist auf dem Grundstück nur ein Vollgeschoss erlaubt. Durch das Absenken des Gebäudesockels und dessen Nutzung als Wohnraum gelingt dem Architekten-Team in Kombination mit einer Staffelung der Flächen im Obergeschoss eine Maximierung der Bruttogeschossfläche auf 320 m².

Kork als Baustoff

Oberhalb des Sockels besteht das Haus aus einer Holzkonstruktion. Die Fassaden und die Dachflächen sind komplett in Kork gehüllt. Der verwendete Kork stammt aus Portugal, wo Korkgranulat ein Abfallprodukt der Flaschenkorkproduktion ist. Es wird mit hohem Druck und Wärme zu Fassadenplatten gepresst. Dabei treten die im Kork enthaltenen Harze aus und verbinden das Granulat. Die Platten sind daher auf natürliche Weise gegen Witterung und Schimmel resistent – chemische Zusätze werden nicht benötigt. Darüber hinaus verfügt das Naturprodukt über sehr gute Dämmwerte. Um die Energieeffizienz noch zu verbessern, wurden ausschließlich Dreifachverglasungen mit einem Ug-Wert von 0,6 W/(m²K) verbaut. Das Gebäude wurde als KfW-Effizienzhaus 55 projektiert und ausgeführt.

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Wohnhöhle trifft Lichtflut

Die Räumlichkeiten im oberen Bereich des Hauses erreicht man über die zentral gelegene, atriumartige Treppe. Die Zimmer können flexibel genutzt werden, z. B. als zusätzliche Studioapartments. Im Gebäudesockel befinden sich die Ebenen für das Wohnzimmer und die Küche sowie ein Schlafbereich mit direktem Zugang nach außen zum Pool. Die unterste Wohnebene des Hauses liegt zum größten Teil unter der Geländeoberkante. In Verbindung mit den Wänden aus Stampfbeton erzeugt das den Raumcharakter einer Wohnhöhle. Im Gegenzug sorgen große Glasflächen im Erdgeschoss für viel Licht in den Innenräumen.

Griff in die Statik-Trickkiste

Damit dies bautechnisch umgesetzt werden konnte, wurden Rundstützen mit ihren oberen und unteren Kopfplatten an allen Gebäudeecken des Rohbaus befestigt. So verhindern sie ein mögliches Absenken der oberen Decke. Dafür war es notwendig, dass die Pfosten-Riegel-Konstruktion die Stützen sowohl im Kopf- als auch im Fußpunkt überdeckt. „Die Herausforderung für uns als Verarbeiter bestand darin, die entsprechenden Ausschnitte passgenau zu fertigen und dabei sicherzustellen, dass die Ecken auch als Ganzglasecken ausgeführt werden konnten“, erklärt Hans Timm von Hans Timm Fensterbau GmbH & Co. KG und fügt hinzu: „Die Montagereihenfolge der Pfosten wurde dafür so gewählt, dass die Befestigungsschuhe unter den Riegeln jeweils völlig verdeckt angeordnet werden konnten.“

Gut kombinierbare Systeme

Zum Einsatz kam an dieser Stelle das Schüco Fassadensystem FWS mit 50 mm Ansichtsbreite. Die Pfosten-Riegel-Fassade bietet eine große Auswahl an Glasandruckprofilen und Fassadendeckschalen. Zudem ist das System mit Schüco Fenster-, Tür- und Schiebesystemen kombinierbar. Beim Korkenzieherhaus wurde es durch TipTronic-Fenster sowie integrierte Faltanlagen und Hebeschiebetüren ergänzt. Interessante Information am Rande: Den statischen Anforderungen an die Hebeschiebetüren konnte durch innere und äußere Statiklisenen im System Rechnung getragen werden.

Produktinformationen

ASS 70 FD

Schüco Faltschiebesystem ASS 70 FD

Wärmegedämmtes Faltschiebesystem mit großer Typenauswahl, leisem Lauf und hervorragender Dichtheit

Das wärmegedämmte Faltschiebesystem Schüco ASS 70 FD (Folding Door) überzeugt durch schmale Ansichtsbreiten und bietet ein breites Typenspektrum mit hervorragender Dichtheit für den Einsatz im Außenbereich.

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