H1

Selbstbewusst in neuem Gewand

Das ehemalige Fernmeldehochhaus prägt seit den 1970er-Jahren das Stadtbild von Bielefeld. Nach einer umfassenden Modernisierung präsentiert es sich mit neuem Namen und neuem Outfit: Als „H1“ erstrahlt es nach einer umfangreichen Revitalisierung inklusive eines Redesigns der Fassade in neuem Glanz. Goldbeck übernahm dabei gleichzeitig die Rollen als Bauherr, Investor, Generalunternehmer und Planer.

Details zur Referenz

Gebäudetyp Quartier und Mischnutzung
Produktbereiche Fenster Türen Fassaden Sonnenschutz
Schüco Systeme AWS 90.SI+ FWS 60.SI ADS 80 FR 30
Merkmale Sanierung DGNB
Standort Bielefeld, Deutschland
Fertigstellung 2024
Architekten Goldbeck
Fachbetrieb Goldbeck
Bildnachweis © GOLDBECK GmbH / Christian Eblenkamp

Nachhaltige Revitalisierung mit Zukunft

Vor Beginn der Planung standen tiefgreifende Entscheidungen zur zukünftigen Nutzung der Immobilie an. Im Rahmen der Bestandsanalyse wurden dafür neben der Bewertung des Gebäudezustands auch die eingrenzenden Rahmenbedingungen ermittelt. Abriss und Neubau kamen aus wirtschaftlichen und genehmigungsrechtlichen Gründen nicht in Frage – ein erneuter Bau in Höhe von 74,26 Metern wäre aus baurechtlichen Gründen nicht umsetzbar gewesen. Zudem überzeugte die hochwertige Stahlbetonkonstruktion, die ohne nennenswerte Schadstoffbelastung erhalten werden konnte. Nach Prüfung verschiedener Nutzungskonzepte fiel die Entscheidung auf ein Multitenant-Bürohaus, kombiniert mit einer Revitalisierung zum Neubaustandard.

Hochwertige Fensterlösung statt Elementfassade

Realisiert wurde die Fassade mit dem Fensterbandsystem AWS 90.SI+. Die neue Fassade greift die horizontale Struktur des Vorgängerbaus auf, vergrößert jedoch die Fensterfläche erheblich und betont die Waagerechte nur durch ein schmales Kassettenband mit abgerundeten Ecken. Zusammen mit dem größeren Fensteranteil entsteht ein harmonisches Fassadenbild, das viel Licht ins Gebäude bringt. Im Sockelbereich sorgt eine Pfosten-Riegel-Konstruktion auf Basis des Schüco Systems FWS 60.SI für maximale Transparenz. Das weiß strahlende Kassettenband umfließt die Fassade mit elegantem Schwung und gestaltet im Sockelbereich einen einladenden Eyecatcher am Haupteingang.

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Ein besonderes Gestaltungselement beim „H1“: die runden Ecken der Fassade.

Planerische Herausforderungen

Während das Hochhaus Etage für Etage entkernt und die alte Fassade über Mastkletterbühnen von oben nach unten demontiert wurde, begannen die konstruktiven Planungen für die neue Fassade. Ein 3D-Laserscan lieferte einen präzisen Überblick für die nicht unerheblichen Differenzen zwischen Meterriss und Elementstoß der Altfassade. Gleichzeitig erhielten die Planer daraus wertvolle Daten für die Definition einer einheitlichen Höhe der Fensterelemente sowie für den Ausgleich der Toleranzen aus dem Bestandsrohbau durch die Unterkonstruktion.

Produktinformationen

AWS 90.SI+

Schüco Fenstersystem AWS 90.SI+

Höchste Wärmedämmung kombiniert mit Design und Gestaltungsfreiheit

Das Fenstersystem Schüco AWS 90.SI+ (Super Insulation) steht für die perfekte Verbindung bauphysikalischer Anforderungen mit größtmöglichem architektonischen Gestaltungsspielraum – inklusive optimierter Wärmedämmung und Passivhauszertifizierung.

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FWS 60.SI

Schüco Fassadensystem FWS 60.SI

Passivhauszertifizierte Pfosten-Riegel-Fassade für variantenreiche Lösungen

Basierend auf einer wegweisenden Isolatortechnologie bietet das Schüco Fassadensystem FWS 60.SI (Super Insulated) höchstwärmegedämmte Lösungen für die Ausführung von variantenreichen Fassaden und Lichtdächern auf Passivhausniveau – inklusive optimierter Fertigungs- und Montageprozesse.

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ADS 80 FR 30

Schüco Türsystem ADS 80 FR 30

Tür- und Wandkonstruktion für multifunktionale Brand- und Rauchschutzanwendungen

Das bewährte, auf hochstandfesten 5-Kammer-Hohlprofilen basierende Schüco Türsystem ADS 80 FR 30 (Fire Resistant) mit der Bautiefe 80 mm überzeugt durch seine Vielseitigkeit in puncto Einsatz, Funktion und Design.

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240815_Schüco_Keyvisual_Erlkönig

Schüco Value Up

Erfahren Sie mehr zu unserem ganzheitlichen Angebot zum Werterhalt im Bestandsbau.

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Das alte Fernmeldehochhaus in Bielefeld vor der Sanierung.

Technische Umsetzung

Die neue Fensterfassade wurde nach dem Prinzip systematisierter Bauelemente geplant: möglichst viele gleiche Elemente, möglichst wenig unterschiedliche Positionen. Vom Sockel abgesehen, gibt es für die 1.080 Fensterelemente des Hochhauses nur sieben Positionen, für die 1.140 Kassettenelemente sind es drei. Eine 250 mm breite Lüftungsklappe in den Fensterelementen ermöglicht eigenständiges Lüften auf jeder Etage. Sie wurde im Schüco Technologiezentrum auf den Prüfstand gestellt und einem Hochhaus-Test unterzogen, weil hohe Windgeschwindigkeiten besondere Dichtungsmaßnahmen erfordern. Für den außenliegenden Sonnenschutz wurden automatisch gesteuerte Fenstermarkisen mit hoher Windstabilität eingesetzt. Zusätzlich erforderte die Fallwinde-Problematik eine verstärkte Unterkonstruktion der Kassettenelemente im Sockelgeschoss.

Gelungenes Upgrade für die Fassade

Mit einem Uw-Wert von 0,78 W/m²K und 20 cm Mineralwolledämmung (WLS 035) entspricht die neue Fassade energetisch dem aktuellen Stand der Technik und trägt erheblich zur Betriebskostensenkung des Hochhauses bei. Aus gestalterischer Sicht gelang hier eine erfolgreiche Neuinterpretation des alten Look and Feel, ohne dessen monotone Rasterästhetik zu übernehmen.