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Aus der Praxis

Aussegnungshalle in Berghülen – dem Himmel entgegen

Die Aussegungshalle in Berghülen in Baden-Württemberg bot für die Trauerfeiern der Gemeinde nicht mehr genügend Platz. Daher sollte sie erweitert und etwa das ausdrucksstarke Dach samt Fassade erneuert werden. Schüco Partner Collet aus Blaubeuren hat die Fassadenarbeiten übernommen. Lesen Sie mehr zu den anspruchsvollen Details.

„Das geschwungene Dach hat Besonderheiten mit sich gebracht“, berichtet Thomas Collet, technischer Betriebsleiter der collet Glas- und Metallbau GmbH über die Sanierungs- und Erneuerungsarbeiten an der Aussegnungshalle in Berghülen. „Schließlich musste die Fassade an die Holzelemente der Gibel angepasst werden.“ Zum Einsatz kam unter anderem das Schüco System FWS 60. „Die Pfosten-Riegel-Konstruktion ist bewährt und bot sich wegen der schmalen Ansichtsbreiten an.“


Etwas kniffliger waren dagegen die oberen Anschlusspunkte an die gebogenen Laimbinder. Anhand der von den Zimmerleuten zur Verfügung gestellten Zeichnungen hat das Team von collet die Details entwickelt: „Unsere Aufgabe bestand unter anderem darin, einen flexiblen, oberen Anschluss zu gewährleisten, der Bewegungen aus dem Dach aufnehmen kann“, beschreibt Thomas Collet eine der statischen Anforderungen, „Dazu muss die Fassade auch dem Winddruck standhalten.“

Photograph: Harald Marka; Architektur: ott_architekten BDA
So sah das Objekt aus den 1970-er Jahren vor der Sanierung aus (Bildnachweis: collet Glas- und Metallbau GmbH).
Anschluss oben an den beiseitigen Holzträger; Detail von collet Glas- und Metallbau GmbH:
Anschluss oben am bauseitigen Laimholzbinder; Detail von collet Glas- und Metallbau GmbH

Eingesetzt hat das collet Team Einschieblinge und Sonderprofile. Im oberen Anschlussbereich wird zudem mit einem losen Lager gearbeitet. Hier liegt die Fensterscheibe so in einem U-Profil, dass sie drei bis vier Zentimeter Luft hat. Und da die Aussegnungshalle als Kaltraum ausgeführt wurde, konnten die Monteure mit einer einfachen Verglasung arbeiten. Speziell waren einige Glaselemente dennoch. „Drei Scheiben hat eine Künstlerin gestaltet – mit Goldpartikeln. Sie reflektieren das Licht“, berichtet Thomas Collet. „Wir mussten beim Einsetzen der Scheiben noch vorsichtiger als sonst sein. Da durfte nichts passieren.“ Die Fassade hat mit acht Metern eine große Spannweite. „Hier haben wir aus statischen Gründen über der Eingangstür, eine Schüco ADS 75 HD.HI, mit einer freistehenden Stahlkonstruktion gearbeitet,“ so der technische Betriebsleiter. „Sie ist so filigran, dass sie kaum zu erkennen ist. Genutzt haben wir dafür T-Profil aus Stahlflachmaterial.“

„Mein Lieblingsdetail? Mit gefällt besonders, wie wir die Bewegung vom Dach mit in die Fassadenkonstruktion aufgenommen haben.“

Thomas Collet, technischer Betriebsleiter der collet Glas- und Metallbau GmbH, Blaubeuren

Die Collet Metallbau GmbH, die viele Projekte im Schul- und Bürobau ausführt, war seit Auftragsvergabe rund acht Monate mit den Arbeiten auf dem Friedhof beschäftigt. Standen während dieser Zeit Beerdigungen an, hat das Team entsprechend Rücksicht genommen und die Arbeiten an dem Tag ruhen lassen. Das Bauvorhaben wurde 2018 fertiggestellt. Die Architektenkammer Baden-Württemberg zeichnete 2019 das Architekturbüro ott_architekten BDA für „Beispielhaftes Bauen“ in der Region Ulm/Alb-Donau-Kreis aus.


Das Objekt hat seinen Dienst in der Gemeinde also schon länger wieder aufgenommen. Dennoch meinen wir: Ein so besonderes und zeitloses Vorhaben ist jeden weiteren Blick wert.

Eine Bildergalerie zum Objekt finden Sie hier

Ein Monteur bei der Arbeit an der Fassade der Aussegnungshalle in Berghülen (Bildnachweis: collet Glas- und Metallbau GmbH).