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Aus der Praxis

Arbeitsplatz komfortabel und platzsparend organisiert

Lutz Langer von der Langer Metallbau GmbH hat mit Kollegen und einem Partner eine praktische Lösung für die Werkstatt entwickelt: Ein Schienensystem organisiert den Arbeitsplatz raumsparend und komfortabel. Im Interview berichtet er, warum sich die Lösung auch für andere Verarbeiter lohnt.

Herr Langer, bitte beschreiben Sie kurz, wie das neue System funktioniert.

Es handelt sich um ein freitragendes System für die Arbeitsstation, das dem Produktionsverlauf folgt. Es lässt sich einfach bedienen und stellt einem Mitarbeiter genau an der Stelle, wo er gerade ein Bauelement fertigt, Maschinen, Werkzeuge und digitale Informationen zur Verfügung.


Wie ist die Idee dazu entstanden?

Vor einigen Jahren habe ich einen Industriebetrieb mit Fließbandfertigung besichtigt. Die Zuführung folgte dem Produktionsfluss. Das weckte in mir den Wunsch, so etwas Ähnliches auch für unsere Fertigungslinien zu finden.


Dann wurden Sie fündig?

Leider war die Suche vergeblich. Ein passendes Komplettsystem war am Markt nicht verfügbar. Daher habe ich meine eigenen Ideen mit verschiedenen Komponenten zusammengefügt und den Prototypen mit einem Partnerunternehmen und meinen Mitarbeitern entwickelt und installiert.


Sicher ist es aufwendig, eine so individuelle Lösung umzusetzen. Wieviel Aufwand steckt dahinter und warum lohnt er sich aus Ihrer Sicht auf jeden Fall?

Die Erfindung des Rades war sicherlich eine größere Errungenschaft... Aber im Ernst: Aus unserer Sicht haben wir eine für den Fenster-, Türen- und Fassadenbau optimale, rationelle und vor allem funktionierende Lösung geschaffen. Wie bei allen Entwicklungen üblich, ging es von der Idee, zu ersten Entwürfen, über die Prüfung der Machbarkeit und die Wirtschaftlichkeitsberechnung bis zur Umsetzung – in diesem Fall die Implementierung in unsere Produktion. Der gesamte Prozess hat etwa ein Dreivierteljahr in Anspruch genommen.


Wir haben mit dem System für alle Mitarbeiter in der Werkstatt einheitliche Arbeitsstationen geschaffen, die dem Produktionsfluss manuell folgen können. Gleichzeitig werden mit der Lösung sämtliche Stolperfallen wie Kabel und Druckluftschläuche auf dem Hallenboden vermieden.


Welche weiteren Vorteile sehen Sie in dem System für die Mitarbeiter?

Egal, an welcher Arbeitsstation unsere Mitarbeiter eingesetzt werden, sie finden immer die gleiche Arbeitsplatzeinrichtung vor. Diese Ausstattung beschränkt sich ausschließlich auf die benötigten Maschinen und Handwerkszeuge. Es gibt etwa Akkus mit verschiedenen Aufsätzen, die nicht gewechselt werden müssen. Das ist rationeller.

Außerdem muss nun kein zentnerschwerer, personalisierter Werkstattrollwagen oder vielleicht sogar noch eine Werkzeugkiste mit heillosem Durcheinander von A nach B gefahren oder geschleppt werden.

Die Arbeitsstationen können „schwebend“ in der X- und Y-Achse verschoben werden. Neue Mitarbeiter und Azubis finden sich ab der ersten Minute zurecht. Nicht zuletzt ist die Zeit, die wir mit dem System einsparen können, gerade vor dem Hintergrund des Facharbeitermangels, eine wichtige Ressource.

Lutz Langer, Langer Metallbau GmbH, Bad Fallingbostel
Ein neues Schienensystem unterstützt Mitarbeiter bei Langer Metallbau komfortabel in der Fertigung.

Wie hoch ist die Zeitersparnis?

Wir haben die Zeitersparnis in der Linienfertigung noch nicht konkret messen können, planen dies ab April. Vom Gefühl her würde ich sagen, das System spart am Tag pro Mitarbeiter etwa eine Stunde ein.


Wie haben Ihre Mitarbeiter auf die neue Lösung reagiert?

Die Rückmeldungen der Mitarbeiter sind durchaus positiv. Allerdings kannten Sie das System ja schon. Denn gibt es eine neue Idee, setze ich mich mit den Kollegen zusammen. Ihr Feedback ist wichtig für die praktische Entwicklung. Bevor also der Startschuss für das neue Projekt fällt, sind sie schon Teil des Projektes – das erleichtert auch die Akzeptanz.


Wie lässt sich das System erweitern, etwa hinsichtlich digitaler Anwendungen?

Schon jetzt ist unsere Station ausbaufähig. Sie könnte um einen Touchscreen im WLAN-Betrieb erweitert werden – vielleicht um ein FDC- oder ein späteres MES-Terminal von Schüco. Das System befindet sich in einem kontinuierlichen Weiterentwicklungsprozess. Es lässt sich immer noch etwas besser machen.


Warum würden Sie auch anderen Verarbeitern empfehlen, die Idee für sich zu nutzen?

Es ist eine ideale Unterstützung, um die Prozesse im Produktionsfluss zu optimieren. Gleichzeitig bedeutet das Schienensystem eine Arbeitserleichterung und -schutz für Mitarbeiter. Und nicht zuletzt empfehle ich es weiter, weil wir es auch verkaufen. Auf diese Weise entsteht eine vierfache Win-Win-Situation für alle.


Mehr Infos: www.langer-metallbau.com

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