Was suchen Sie?
...

Powerhouse Telemark R8

Porsgrunn, Norwegen

Informationen zur Referenz

Gebäudeart:

Büro und Business

Produkte:

Automation, Fassaden

Serien:

FWS 50.HI

Standort:

Porsgrunn, Norwegen

Fertigstellung:

2019

Architekten:

Asplan Viak AS,R8 Property,Skanska Norge as,Snøhetta, Oslo Norway

Fachbetrieb:

H-Fasader Glassteam AS

Bildnachweis:

© Sindre Ellingsen

Mit voller Kraft voraus!

Mit voller Kraft voraus!

Norwegens Klimaschutzziele sind ambitioniert. Bis 2050 wird ein nahezu CO2-neutraler Gebäudebestand angestrebt. Ein wegweisender Impulsgeber für die Dekarbonisierung von Büroneubauten ist das „Powerhouse Telemark“, das seine Klimabilanz über den gesamten Lebenszyklus ausgleicht. Von zentraler Bedeutung ist dabei die innovative Fassadenlösung.


Weit über den Horizont der Industriestadt Porsgrunn hinaus ist die markante Silhouette des „Powerhouse Telemark“ sichtbar. Bei Sonnenschein funkelt der elfstöckige Büroturm wie ein bernsteinfarbener Diamant in XXL-Größe, von dessen Dachterrasse sich ein fulminanter Blick auf das etwa 35.000 Einwohner:innen zählende Oberzentrum der Provinz Telemark und den Frierfjord bietet. Fertiggestellt im Sommer 2020, ist das Nullemissionsgebäude zum Symbol für die Wende zu einer Green Economy in der Region geworden, die etwa 150 Kilometer südlich von Oslo liegt und eine lange Historie als fortschrittlicher Wirtschaftsstandort hat. Mit der UNESCO-Weltkulturerbestätte Vemork, die in derselben Provinz wie Porsgrunn liegt, ist hier eines der größten Wasserkraftwerke des frühen 20. Jahrhunderts verortet. Passender kann der Ort für ein „Powerhouse“ demnach nicht sein.

Erst simulieren, dann konstruieren

Erst simulieren, dann konstruieren

Die Planer:innen steckten also die Köpfe zusammen. Erstens mussten sie den Betrieb des Gebäudes mit klimafreundlicher Energie sicherstellen. Elementar war hierfür die bestmögliche Tageslichtnutzung, um künstliche Lichtquellen weitestgehend zu vermeiden. Denn die Beleuchtung ist üblicherweise ein bedeutender Energieschlucker in Bürogebäuden. Um den Bedarf auf ein absolutes Minimum zu reduzieren, entwarf das Kreativteam von Snøhetta ein Lichtkonzept, das lediglich 2,3 Watt pro Quadratmeter vorsah, und ein Raumkonzept, das aus dem Wechselspiel von Licht und Schatten und den fließenden Übergängen unterschiedlicher Arbeitssituationen eine anregende Atmosphäre bietet. Außerdem erhielt das Gebäudedach vertikale Glasschlitze, wodurch die drei oberen Büroetagen mit Tageslicht versorgt werden. Zweitens war der Energiebedarf für Heizung und Kühlung zu ermitteln. Drittens bedurfte es der Analyse, wie viel CO2 die Herstellung der vorgesehenen Materialien und Produkte verursacht, wie viel Treibhausgase bei der turnusmäßigen Erneuerung von Bauteilen entstehen und wie groß die CO2-Menge im Entsorgungsfall ist, um die graue Energie zu berechnen. Alle Werte summiert ergaben das zu entwickelnde Energiekonzept. Mittels BIM wurde am digitalen Gebäudemodell getüftelt. Für die komplexen Berechnungen kamen unter anderem die Energiesimulationssoftware Simien v 6.009 und ein auf der DIN EN ISO 11855-2 (EU-Norm für umweltgerechte Gebäudeplanung) basierendes Kalkulationstool zum Einsatz. Das Ergebnis: Man nehme eine sehr gut wärmegedämmte Gebäudehülle, kombiniere sie mit aktiv gewonnenen regenerativen Energien, die zu einem Kreislaufsystem verbunden werden, unterstütze das Ganze mit einem LowTech-Ansatz und verwende vorrangig ressourcenschonende, rezyklierte Bau- und Werkstoffe.

Nachweisbare Umweltverträglichkeit als Erfolgsfaktor

Nachweisbare Umweltverträglichkeit als Erfolgsfaktor

Für die Lichtdachkonstruktion kam das vielfach eingesetzte Schüco Fassadensystem FWS 50.HI zur Anwendung, mit dem sich speziell in Großprojekten wie Einkaufszentren, Büro- und Verwaltungsgebäuden und Hotels große Spannweiten architektonisch ansprechend verwirklichen lassen. Ausschlaggebend für Planer:innen und Bauherrn, sich für diese Lösung zu entscheiden, war die nachweisbare Umweltverträglichkeit der Materialien durch eine Zertifizierung nach dem Cradle-to-Cradle-Produktstandard. Cradle-to-Cradle-zertifizierte Systeme können nach ihrer Nutzungsphase außerdem beliebig oft in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden und erfüllen hohe Ansprüche bei der Einhaltung sozialer Standards sowie dem sorgfältigen Umgang mit Wasser und Energie in der Herstellung. Um die schräg nach oben verlaufende, großflächige Fensterfront im unteren Abschnitt der Südostfassade so elegant wie möglich zu gestalten, das Tageslicht zu maximieren und dabei auf nachhaltige Produkte zu setzen, fiel auch für weitere Teile der Gebäudehülle die Entscheidung zu Gunsten des ebenfalls Cradle-to-Cradle-zertifizierten Fassadensystems Schüco FWS 50 SG.SI. Die Semi-Structural-Glazing-Optik mit schmaler Ansichtsbreite von lediglich 50 mm sorgt dafür, dass die Profile nur im Raum sichtbar sind und außen in flächenbündiger Ganzglasoptik mit filigranen Fugen erscheinen, was dem Kraftpaket, anders als sein Name vermuten lässt, eine anmutige Erscheinung verleiht. Optisch äußerst apart ist zudem die gewählte Lösung für die Gebäudeeingangsseite, die eine markante Kerbe ziert. Auch hier bewies das Schüco Fassadensystem FWS 50 SG.SI größtmögliche Gestaltungsfreiheit bei gleichzeitig bestmöglicher Umweltverträglichkeit.


Die hochwärmegedämmten und mit Dreifachisolierverglasung versehenen Fenster und Vorhangfassaden überzeugen sowohl in gestalterischer als auch in technischer Hinsicht, da sie niedrigste thermische Kennwerte gewährleisten: Der Wärmedurchgangskoeffizient aller Fenster (Uw-Werte) und Vorhangfassaden (Ucw-Werte), einschließlich der Rahmenprofile und Verglasungen, beträgt 0,75 W/m²K, der Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert) der Verglasung liegt bei 37 Prozent und hinsichtlich der Tageslichttransmission bei 63 Prozent.

Ökodesign macht den Unterschied

Ökodesign macht den Unterschied

Auch bei der Materialauswahl hatten Umweltverträglichkeit und Langlebigkeit oberste Priorität, um möglichst viel CO2 zu sparen. Das Schüco Fassadensystem FWS aus Aluminium überzeugte hier nicht nur durch das Cradle-to-Cradle-Zertifikat in Silber, sondern auch durch eine hundertprozentige Recyclingfähigkeit ohne Qualitätsverlust.  Daneben waren weitere vorteilhafte Eigenschaften des Werkstoffes ausschlaggebend für die Wahl des Fassadensystems, beispielsweise seine Leichtigkeit bei gleichzeitig sehr hoher Stabilität, seine hohe Korrosionsbeständigkeit durch Eloxierung und seine Unempfindlichkeit gegenüber Temperaturschwankungen. Für eine positive CO2-Bilanz alles äußerst förderliche Merkmale.


Quelle: Profile Magazin, Ausgabe 26

Hier die profile 26 herunterladen (pdf, 8,4 MB)

Standort der Referenz

Aufgrund der von Ihnen gewählten Cookie-Optionen steht Ihnen diese Funktion zur Zeit leider nicht zur Verfügung.