Aktiv-Stadthaus in Frankfurt
Solarer Selbstversorger dank innovativer Fassade
Seit Juli 2015 befindet sich in unmittelbarer Nähe des Frankfurter Westhafenquatiers mit dem Aktiv-Stadthaus das weltweit größte und erste Plusenergiehaus seiner Art. Der Achtgeschosser bietet nicht nur Platz für 74 barrierefreie Mietwohnungen zwischen 60 und 120 Quadratmetern mit Balkons und Loggien, sondern erzeugt auch jährlich mehr Strom, als seine Bewohner benötigen. Das Geheimrezept für das Mietshaus der Zukunft: Ein ausgeklügeltes Energiekonzept kombiniert mit einer innovativen Fassade.
Zahlen, Daten, Fakten
Standort: Frankfurt am Main, Deutschland
Planungs-/Bauzeit: 2012 - 2015
Bruttogeschossfläche (BGF): 11.700 m²
Schüco Systeme: FW 50+ SI inklusive SG-Lösung
Architekt: HHS Planer + Architekten AG HEGGER-HEGGER-SCHLEIFF
Investor: ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und Beteiligungsgesellschaft mbH
Ästhetik trifft Energieeffizienz
Aus der Vogelperspektive betrachtet, wirkt das Aktiv-Stadthaus mit seinen 150 Metern Länge und nur 10 Metern Tiefe wie ein flitziges Surfboard. Mit den 27 Metern Höhe seines langgestreckten Baukörpers, den hellgrauen nur 50 Zentimeter hohen Brüstungsbändern, der leicht geschwungenen Photovoltaikfassade und dem angeschrägten Pultdach widerlegt das Gebäude das Klischee eines Energiesparhauses und erscheint vielmehr luftig und beinah filigran. Doch neben seiner bauästhetischen Qualität überzeugt das Aktiv-Stadthaus auch durch ein zukunftsgerichtetes Energiekonzept. Eine Schlüsselrolle spielte dabei die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) von Schüco mit Photovoltaik-Elementen.
Die Fassade als Sonnenkollektor
Kombiniert wurden die Photovoltaik-Module mit dem millionenfach bewährten, technisch wie architektonisch hochwertigen Schüco Fassadensystem "FW 50+" mit Semi-Structural-Glazing-Optik, ausgeführt in einer Pfosten-Riegel-Konstruktion mit einer schmalen Profilansicht von lediglich 50 Millimeter, um das Gebäude so grazil wie möglich zu gestalten. Zudem war die Umweltverträglichkeit der Materialien in hohem Maße ausschlaggebend für Planer und Bauherr, sich für diese Art der Ausführung zu entscheiden. Über das Dach und die Fassade werden jährlich rund 290.000 Kilowattstunden an Sonnenenergie gewonnen – das deckt nicht nur den Verbrauch aller 74 Haushalte für Heizung, Warmwasser, Beleuchtung, Haushaltsgeräte, Betriebsgeräte (z.B. Aufzug) und E-Mobilität, sondern ergibt sogar einen Überschuss von rund 27.000 Kilowattstunden im Jahr, die als Reserve zwischengespeichert werden können.
DGNB zertifiziert: Klimapositiv
Doch damit nicht genug: Die Wärme für Heizung und Warmwasser wird durch eine Wärmepumpe erzeugt, die als Wärmequelle Abwärme aus einem Abwasserkanal nutzt. Da der Haushaltsstrombedarf einen wichtigen Bestandteil des Gesamtendenergiebedarfs darstellt, sind die Wohnungen mit Haushaltsgeräten der höchsten Effizienzklasse ausgestattet.
Dieses zukunftsweisende Energiekonzept führte dazu, dass das Aktiv-Stadthaus von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit dem Zertifikat „Klimapositiv“ ausgezeichnet wurde. Diese Auszeichnung würdigt besonders nachhaltige Gebäude, die durch eine negative CO2-Jahresbilanz einen erheblich positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.