New Ganghofer

Erfolgreiches Beispiel für kreislauffähiges Sanieren

Mit neuen Nutzungs- und Designideen wird das Bürogebäude „New Ganghofer“ im Münchener Westend zurzeit in einen Multi-Tenant-Workspace transformiert. Verfolgt wird ein minimalinvasiver Ansatz, bei dem bereits durch den Austausch der Fensterflügel die Energiebilanz deutlich verbessert wird. Dabei sichert ein individuelles Recyclingkonzept die Zirkularität.

Details zur Referenz

Gebäudetyp Büro und Verwaltung
Produktbereiche Fenster
Schüco Systeme AWS 75.SI+ ADS 80 FR 30 FireStop ADS 90 FR30 SensTrack wireless
Merkmale Sanierung Dekarbonisierung
Standort München, Deutschland
Fertigstellung 2025
Architekten Oliv GmbH Thomas Sutor Architekt
Fachbetrieb Forster Fassadentechnik GmbH
Bildnachweis © Tell Us GmbH

Vom Single Tenant zum Multi Tenant

In dem prominenten Bürokomplex an der Ganghoferstraße, ehemals als KPMG-Zentrale genutzt, entstehen unter dem Namen „New Ganghofer“ moderne Bürolandschaften mit flexibel konfigurierbaren Arbeitsplätzen, grünen Dachterrassen und attraktiven Erschließungszonen mit einem öffentlichem Work-Café. Eine wichtige Rolle im Sanierungskonzept von Oliv Architekten aus München spielt die energetische Optimierung des mehr als 20 Jahre alten Bürohauses. Ziel ist ein CO₂--reduzierter Gebäudebetrieb mit niedrigem Energieverbrauch nach KfW 55. Neben der Sanierung der Gebäudehülle wird das Flachdach erneuert und für eine zukünftige Terrassennutzung aktiviert. Eine Zertifizierung nach DGNB-Gold Standard ist angestrebt.

Neuer Inhalt (1)

Großer Effekt mit minimalinvasivem Konzept

Durch die umfassenden Eingriffe in die Gebäudestruktur wird der Bestandsbau zu einem Prototyp der Revitalisierung. Nach einer umfassenden Bestandsanalyse entschied sich die Bauherrschaft, den Bestand soweit wie möglich zu erhalten. Bei der Fassade zum Beispiel sollten zu Optimierung der Energieeffizienz nur die Fenster ausgetauscht werden. Schüco entwickelte dafür eine Lösung für einen minimalinvasiven Eingriff. Während die Blendrahmen bestehen bleiben, werden die Stulpflügel inklusive neuer Verglasung und Beschläge ausgetauscht. Für die Flügel wurde ein neues Fensterprofil entwickelt, das sich optimal in den 2002 als Sonderkonstruktion umgesetzten  Bestandsrahmen integrieren lässt. So wurde die Fassade gezielt ertüchtigt und die energetischen und Schallschutz-Anforderungen durch neue Fensterflügel mit 3-fach-Verglasung erreicht.

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Schüco Value Up

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Kreislauffähig durch Rücknahmekonzept

Auf Wunsch des Bauherrn erstellte Schüco für die Sanierung der Gebäudehülle auch ein Recyclingkonzept, das die Rücknahme der 2.643 Fensterflügel und ihre Rückführung in den Wertstoffkreislauf vorsah. Die Materialtrennung erfolgt direkt auf der Baustelle, demontierte Profile, Dichtungen und Glasscheiben werden sortiert und recycelt. Nach ersten Schätzungen werden so circa 43 Tonnen Aluminium-Elemente für die Produktion neuer Fensterprofile zurückgewonnen. Das entspricht einer Metall-Recyclingquote von 95 Prozent. Die Rückführung der alten Fenster in den Rohstoffkreislauf und die Bestellung von 52 Tonnen Ultra Low Carbon (ULC) Aluminium für die neuen Fensterflügel machen das „New Ganghofer“ zu einem Vorzeigeprojekt für erfolgreiche Dekarbonisierung.

Materialübergreifendes Recycling: Aluminium und Glas

Aluminium und Glas lassen sich besonders effizient recyceln, wenn beide Materialien bei Sanierungsvorhaben gemeinsam betrachtet werden. In Kooperation mit Saint-Gobain erschließt Schüco das Altglas aus dem Gebäudebestand und führt es zusammen mit dem demontierten Aluminium gezielt dem Wertstoffkreislauf zu. Aus den über 2.600 zurückgebauten Fensterflügeln konnten 65 % der Verglasung recycelt und zu CO₂-reduziertem Flachglas ORAÉ von Saint-Gobain Glass verarbeitet werden. Bauherren, Architekten und Metallbauer profitieren von einem ganzheitlichen Service, der die Rücknahme, das Recycling und die transparente Dokumentation beider Materialströme umfasst.

Wald aus Vogelperspektive mit sich drehenden Pfeilen als Recyclingsymbol

Schüco Carbon Control

Der "Europäische Green Deal" zielt auf Klimaneutralität bis 2050 ab und macht den CO₂-Wert von Gebäuden zum Hauptkriterium für Investitionen und Ausschreibungen.

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