IWKS Fraunhofer

Nachhaltigkeit auf ganzer Linie

In Hanau forscht die Fraunhofer-Einrichtung IWKS zu den Themen Ressourcenstrategie, Recycling und Wertstoffkreisläufe. Diese Themen spiegeln sich auch im Konzept des Büro- und Laborgebäudes wider, das sie dort 2020 vom Stuttgarter Büro hammeskrause architekten errichten ließ. Einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit des Neubaus leisten Fassadenlösungen von Schüco.

Details zur Referenz

Gebäudetyp Forschung und Bildung
Produktbereiche Fenster Türen Fassaden Sonnenschutz Sicherheit Gebäudeautomation
Schüco Systeme CCB AWS 120 CC.SI FWS 50.HI AWS 75.SI+
Merkmale Neubau Energieeffizienz Cradle-to-Cradle Smart Building Investoren
Standort Hanau, Hessen
Fertigstellung 2020
Architekten Hammeskrause
Fachbetrieb Grebenauer Metallbau,MB Lauterbach
Bildnachweis Christian Eblenkamp
Schüco Showroom Berlin

Ein flexibler, modularer Aufbau

Das Gebäude der Fraunhofer IWKS hat eine Grundfläche von 2.600 m2 und ist derzeit für ein 80-köpfiges Projektteam ausgelegt. Es steht auf einem weiträumigen, von Grün- und Waldflächen durchzogenen Gelände, in das vereinzelte Solitärbauten unterschiedlicher Gebäudetypologien, Geschosszahl und Größe eingebettet sind. Insofern lag es nahe, auch den Neubau als Solitär zu entwerfen und ihm zugunsten einer zukünftigen Erweiterung eine flexible und modulare Grundstruktur zu geben. Die verschiedenen Funktionen des Instituts, also Büros, Labore, Werkstätten und Experimentierhalle, sind drei unterschiedlichen Baukörpern zugeordnet. Form und Größe der räumlichen Einheiten spiegeln die jeweiligen funktionellen Anforderungen wider. Verbunden sind die drei Volumina über eine überdachte und erweiterbare Achse, die den Namen „Forscherstraße“ trägt. Sie sorgt für kurze Wege und leichte Orientierung im Gebäude.

Das Atrium als kommunikatives Herz des Hauses

Der Hauptbau der Forschungseinrichtung hat einen quadratischen Grundriss und beherbergt Büros sowie gemeinschaftlich genutzte Flächen wie Besprechungs- und Seminarräume, Teeküchen und Aufenthaltsbereiche. Sie alle gruppieren sich um ein dreigeschossiges, mit Glas überdachtes Atrium. Es ist das identitätsstiftende Herz und neben der Forscherstraße derjenige Ort im Haus, an dem sich die Forschenden treffen und informell austauschen können. Dies trägt nicht nur zur Aufenthaltsqualität im Gebäude bei, sondern soll auch die Kreativität und die Innovationsfähigkeit der dort arbeitenden Menschen fördern. Die Labore reihen sich entlang der Verbindungsachse und bilden einen flachen Baukörper. Die Werkstatthalle auf der anderen Seite der Forscherstraße hebt sich äußerlich durch ihr markantes Sheddach ab und erstreckt sich wegen der darin befindlichen großen Messinstrumente und Versuchsaufbauten über zweieinhalb Geschosse.

Schüco Showroom Berlin

Energieeffiziente Fensterlösungen

Alle Fassaden des Gebäudes sind als vorgehängte hinterlüftete Konstruktionen konzipiert. Während vertikal orientiertes, verzinktes Stahlblech den Laborbau und die Werkshalle bekleidet, bilden graue Faserzementplatten in liegendem Format die homogene Hülle des Hauptbaus. Fensterbänder aus dem passivhauszertifizierten Schüco System AWS 120 CC.SI bringen Tageslicht in die Büros. Die Labore entlang der Verbindungsachse hingegen erhielten Fenster des hochwärmegedämmten Systems AWS 75.SI+. Die ebenfalls hochwärmegedämmte Pfosten-Riegel-Fassade im Schüco System FWS 50.HI stellt an der Forscherstraße den visuellen Bezug zum Außenraum her. 

Recyclingfähige Materialien

Da das Fraunhofer IWKS seinen Forschungsschwerpunkt auf Recycling und geschlossene Stoffkreisläufe legt, achtete man logischerweise auch im Gebäude selbst auf recyclingfähige Materialien, umgesetzt an der Fassade mit den sortenrein trennbaren Fassadenbekleidungen aus Faserzement und Stahlblech sowie den C2C-Silber-zertifizierten Fenstersystemen Schüco AWS 75.SI+ und AWS 120 CC.SI. Die Zertifizierung besagt unter anderem, dass das Element rückbaubar ist und nach der Nutzungsphase wieder in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden kann. Außerdem werden in dem Produkt ökologisch unbedenkliche Inhaltsstoffe verwendet sowie erneuerbare Energien zur Herstellung genutzt. Weil die Messinstrumente, mit denen am IWKS Hanau geforscht wird, zum Teil sehr schwingungsempfindlich sind, war es erforderlich, das Gebäude aus Stahlbeton zu konstruieren. Der Betonrohbau besteht zu 20 Prozent aus Recyclingmaterial.

Tageslichtmanagement

Das an den Bürofassaden installierte Fenstersystem AWS 120 CC.SI verfügt mit der Verbundfensterjalousie CCB über einen integrierten Sonnenschutz. Der projektleitende Partner Markus Hammes erläutert, warum er sich für dieses Produkt entschied: „Das Gebäude steht auf offenem Gelände. Gerade deshalb ist es wichtig, dass der Sonnenschutz vor Wind und Witterung geschützt ist.“ Überzeugt haben den Planer aber auch die guten bauphysikalischen Werte des Systems sowie die Möglichkeit, den Sonnenschutz bei Bedarf individuell zu steuern. Ein weiterer Pluspunkt ist laut Hammes, dass sich die Elemente leicht von innen reinigen lassen. „Bei bündigen Fassaden kann ich das AWS 120 CC.SI nur empfehlen“, resümiert der Architekt.

Schüco Showroom Berlin

Zutrittskontrolle und Fensterüberwachung

Beim IWKS Hanau handelt es sich um ein nicht öffentlich zugängliches Gebäude. Zum Standard gehören hier unter anderem eine vernetzte Haustechnik mit Zutrittskontrolle und Fensterüberwachung. Im Inneren gliedert sich das Gebäude in für Forschende und Besucher frei zugängliche Bereiche wie das Atrium und die angrenzenden Gemeinschaftszonen sowie in Zonen und Räume, die nur über eine separate Zugangskontrolle betreten werden können. Erleichtert wird dieses Vorgehen durch die klare Grundrissstruktur. „Es kommt durchaus vor, dass das IWKS für unterschiedliche Auftraggeber zum gleichen Thema forscht. Daher müssen die verschiedenen Forschungsgruppen und ihre Auftraggeber bei Besuchen auch räumlich getrennt arbeiten können“, so Hammes.

Zertifiziert nach BNB Silber

Der IWKS-Neubau ist zertifiziert nach den Richtlinien für Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB). Berücksichtigt wurden dabei neben der ökologischen und soziokulturellen Qualität auch Aspekte der Bauplanung und -ausführung. Beim energetischen Konzept für das Fraunhofer IWKS verfolgten die Planer eine Low Tech-Strategie. Sie nutzt natürliche Prozesse wie etwa die Luftzirkulation im Atrium, um den Energieverbrauch im Haus zu senken. Gleichzeitig schöpft sie solare Gewinne und Tageslicht optimal aus. Die kompakte Gebäudeform und eine Hülle auf Basis passivhaustauglicher und hochwärmegedämmter Schüco Fenstersysteme vermeiden Wärmeverluste im Winter. Die Einfachheit und Ausgewogenheit der Mittel entspricht zum einen der Bauaufgabe und ist zum anderen nachhaltig im ursprünglichen Sinne.