Transparente Übergänge in die Natur

Das Paar Marie und Daniel Gonzaga erwarb ein karges Grundstück mit Felsen, Kiefern und niedrigen Büschen, direkt am Rand der Heidelandschaft, die Teil des Naturschutzgebiets Tjurpannan ist. Für die Gonzagas waren Lage und Atmosphäre perfekt. Sie wandten sich an Daniels Schwester Isabell, die zusammen mit ihrem Mann das Architekturbüro HelgessonGonzaga führt. Marie und Daniel hatten keine klare Vorstellung davon, was sie bauen wollten – eher ein Gefühl. Wichtig war, dass sich das Gebäude in die Natur einfügt und möglichst wenig Fußabdruck hinterlässt. „Wir beschrieben es ähnlich einem luxuriösen Zelt, das an einem fantastischen Ort über Nacht aufgestellt wird und das es so einfach macht, in die Natur hinauszugehen, wie einen Reißverschluss an einem Zelt zu öffnen“, beschreibt Marie.

Das Endergebnis war ein 80 m² großes Holzhaus, bei dem großformatige Design Schiebetüren und Festfelder entlang der gesamten West- und Ostseite platziert wurden– insgesamt acht Module, jeweils mit einem festen und einem zu öffnenden Teil. Auf diese Weise öffnet sich das Haus sowohl im übertragenen als auch im wörtlichen Sinne zum Naturschutzgebiet und zum Sonnenuntergang im Westen sowie zu den Tiergehegen im Osten. Die Seiten, die zu den Nachbarhäusern und zur darunterliegenden Straße zeigen, sind vollständig aus Holz und blickdicht. Der Rahmen besteht aus Säulen aus Brettschichtholz, die in Pfostensockeln stehen, die ihrerseits fest im Fels unter dem Haus verankert sind. Die Säulen, die durchgehenden Glasflächen und die geteerte Holzfassade verleihen dem Haus einen schwebenden, fast getarnten Eindruck. So wirkt es, als wäre es einfach mitten in der Natur abgesetzt worden.