ToHa (Totzeret Haaretz) Tower 1

Innovative Fassadenlösung für Tel Aviv

Ausgestattet mit einer innovativen Closed-Cavity-Fassade, an deren Entwicklung und Ausführung Schüco maßgeblich beteiligt war, begegnet der ToHa Tower 1 mit seiner nachhaltigen Fassadenlösung den besonderen Anforderungen einer israelischen Großstadt: umfassender Schallschutz, hohe Energieeffizienz und reduzierter Reinigungsaufwand. Vom Council on Tall Buildings and Urban Habitat (CTBUH) in Chicago wurde er als „Best Tall Office Building“ und „Best Tall Building Middle East & Africa“ ausgezeichnet.

Details zur Referenz

Gebäudetyp Büro und Verwaltung
Produktbereiche Fassaden
Merkmale Neubau Energieeffizienz Resilienz Außergewöhnliche Architektur Bekannte Gebäude
Standort Tel Aviv, Israel
Fertigstellung 2019
Architekten Ron Arad Architects,Y.A Yashar Architects Ltd.
Fachbetrieb Aluminium Construction Ltd.
Bildnachweis Sharon Tzarfati Photography

Eisberg-Ästhetik mit klimatischer Wirkung

In Tel Aviv haben Ron Arad Associates aus London zusammen mit dem ortsansässigen Büro Yashar Architects das 27- bis 29-geschossige Bürohochhaus ToHa Tower 1 realisiert. Der Turm erreicht 110 m Höhe bei 53.000 m² Nettogrundfläche. Seine Erscheinung ist inspiriert vom Konzept eines Eisbergs, der unregelmäßige Formen in alle Richtungen aufweist. Dies hat nicht nur designtechnische, sondern auch funktionelle Gründe: Indem jede Geschossdecke über die Ebene der Gebäudehülle hinausragt, ist das Innere vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt, während natürliches Licht und Frischluft durch ein Atrium, das die volle Höhe des Gebäudes umfasst, in die Bürobereiche gelangen.

Fassade gegen Hitze, Lärm und Sandstaub

Für die Büroetagen wurde eine auf das Klima zugeschnittene Closed-Cavity-Fassade entwickelt. Sie ist eine spezielle Variante der Doppelfassade mit einer vollständig abgekapselten Kammer zwischen der inneren und der äußeren Fassadenschale. Diese besondere Fassadenkonstruktion ermöglicht durch ihren geschlossenen, zweischaligen Aufbau einen effektiven Schallschutz – auch ohne den Einsatz spezieller Schallschutzgläser. Zusammen mit dem in der Cavity liegenden und damit geschützten Sonnenschutz können Kühllasten sowie Betriebskosten reduziert werden, da der Fassadenzwischenraum und der innenliegende Sonnenschutz vollständig vor Verschmutzungen von außen und innen abgeschirmt sind und daher nicht gereinigt werden müssen. Zudem punktet die Closed-Cavity-Fassade mit einer hohen Energieeffizienz, die ebenfalls dem abgeschlossenen Fassadenzwischenraum zu verdanken ist.

Cavity bleibt 100 % kondensatfrei

Damit der Zwischenraum der Fassade den wechselnden Temperaturen vor Ort standhält und sich kein Kondensat bildet, wurden zunächst umfassende bauphysikalische Berechnungen durchgeführt. Auf deren Basis und mit Hilfe von in der Cavity eingebauten Sensoren, die permanent die relative Luftfeuchte und die Temperatur überwachen, wird bei Bedarf gereinigte und konditionierte Luft über ein zentral gesteuertes Ringleitungssystem in die einzelnen Closed Cavities eingebracht. Dabei wird jede Fassadenfront und jede Etage separat überwacht und angesteuert. Überschüssige Luft kann kontrolliert durch ein Überdruckventil im Blendrahmen nach außen entweichen. So bleiben die relative Luftfeuchte, die Temperatur und der Druck in der Cavity innerhalb der zuvor berechneten Grenzwerte – und gewährleisten 100-prozentige Kondensatfreiheit.

Materialprüfungen unter Extrembedingungen

Die Eignung der Closed-Cavity-Fassade für die Bedingungen in Israel musste durch Prüfungen am Institut für Fenstertechnik in Rosenheim nachgewiesen werden, darunter sogenannte Fogging-Tests. Dabei werden alle Materialien, die in der Closed Cavity verbaut werden sollen, hohen Temperaturen ausgesetzt. So werden eventuelle Ausgasungen, die zu Kondensatbildung im Zwischenraum führen könnten, im Vorfeld identifiziert.  Nur Materialien, die auch bei hohen Temperaturen keinerlei Ausgasungen zeigen, dürfen in der Closed-Cavity-Fassade verwendet werden.