Schüco Corporate Services

Modernisieren statt neu bauen

Das Schüco Corporate Services Gebäude wurde von Grund auf modernisiert. Sämtliche Aluminium-Bauteile des in die Jahre gekommenen Bestandsbaus wurden zur Wiederverwertung in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt. An ihrer Stelle gibt nun die Cradle-to-Cradle-zertifizierte Elementfassade AF UDC 80 dem Gebäude ein neues Gesicht. Bei der Büroplanung setzte Schüco auf das zukunftsorientierte Arbeitsplatzkonzept New Work.

Details zur Referenz

Gebäudetyp Büro und Verwaltung
Produktbereiche Fenster Türen Fassaden FACID Lüftung Sonnenschutz Sicherheit Gebäudeautomation
Schüco Systeme FWS 50.SI AWS 75 PD.SI AF UDC 80 ADS 80 FR 30 FWS 60.HI FWS 60 AD UP 75 AWS 75 BS.HI+ AWS 75.SI+ FACID 65 FWS 50 FireStop ADS 76.NI SP
Merkmale Sanierung Energieeffizienz Cradle-to-Cradle Zirkularität
Standort Bielefeld, Deutschland
Fertigstellung 2021
Architekten tr.architekten Rössing-Tilicke
Fachbetrieb Hilzinger Metallbau
Bildnachweis Frank Peterschröder

Ein Baustein auf dem Firmencampus

Seit 2016 wird die Schüco Unternehmenszentrale stetig erweitert und umstrukturiert. Zu den Neu- und Umbauten zählen beispielsweise der von 3XN Architects geplante Schüco One Neubau, das Schüco Parkhaus mit der markanten Textilfassade FACID sowie das aus einer ehemaligen Produktionshalle nach New-Work-Prinzipien umgestaltete Bürogebäude Digital Hub One. Nach dreijähriger Sanierungs- und Umbauzeit wurde zum Ende des Jahres 2021 das Schüco Corporate Services Gebäude seinen neuen Nutzern, den Bereichen Finanz und IT, übergeben.

Drei Baukörper, eine Einheit

Der Komplex besteht aus drei Baukörpern in Stahlbetonbauweise: einem siebengeschossigen Kopfbau vis-à-vis der Unternehmenszentrale Schüco One, einem sechsgeschossigen Gebäude entlang der Karolinenstraße sowie einem langgestreckten, zweigeschossigen Flachbau parallel zur Herforder Straße. Die drei Gebäudeteile entstanden sukzessive in den Jahren 1960 bis 1980. 2001 erhielt die Fassade, die als Schüco Fensterbandsystem ausgeführt war, eine vorgehängte zweite Glas-Aluminium-Haut. Im Inneren des Schüco Corporate Services Gebäudes wurden bis dato jedoch keine großen Änderungen vorgenommen. So entsprach der Bestand noch mehr oder minder dem ursprünglichen Zustand.

Grundlegende Umstrukturierung

Ausschlaggebend für den Umbau war die Tatsache, dass die vorhandene Substanz nicht mehr den aktuellen Brandschutzanforderungen entsprach. Im Verlauf ergänzender Untersuchungen offenbarten sich weitere technische und funktionale Mängel, etwa an haustechnischen und sanitären Anlagen und in Bezug auf die Barrierefreiheit. Optisch ließ der Bestand ebenfalls zu wünschen übrig: So waren zum Beispiel die aus den 1980er-Jahren stammende Farbgebung im Inneren und die abgehängten Decken in Fluren und Büros nicht mehr zeitgemäß. Zudem mangelte es an offenen Arbeitsbereichen und repräsentativen, einladenden Räumen für die informelle Kommunikation. Für Schüco und das mit der Planung beauftragte Büro tr.architekten aus Köln war daher klar, dass neben der technischen Mängelbehebung auch eine grundlegende Umstrukturierung der Innenräume nötig war.

Geöffnete Schiebetür von Schüco mit Blick in den Wohnbereich

Arbeitsplatzkonzept New Work

Das Planungsteam ging hierfür in mehreren Schritten vor. Die Büroebenen wurden nach dem New-Work-Prinzip komplett neu gestaltet. Ausgelegt sind die Flächen für 160 Schüco Mitarbeitende. Zusätzlich wurden Räume für externe Wirtschafts- und Steuerprüfer eingerichtet. Offene Bereiche mit Desksharing-Möglichkeit, Einzelbüros für ruhiges Arbeiten, Besprechungsräume und Zonen für die informelle Kommunikation wechseln in den Grundrissen einander ab. Außerdem waren die späteren Nutzer kontinuierlich in den Planungsprozess einbezogen, um die Akzeptanz der neuen Arbeitsformen in der Belegschaft zu fördern.

Hinzugewonnene Nutzfläche

Ein neues Gesicht erhielten auch die Empfangs- und Erschließungsflächen sowie die vertikale Erschließung. Zu diesem Zweck entfernte man den bestehenden Aufzugsschacht in der Mitte des Gebäudes. Ein neuer Aufzug befindet sich nun am Schnittpunkt aller drei Baukörper an der rückwärtigen Hoffassade. Die hinzugewonnene Nutzfläche funktionierte das Planungsteam in offene Kommunikationszonen um.

Zeitlose Gebäudehülle

Zwei weitere Schwerpunkte der Planung waren der vollständige Rückbau der Aluminium-Bestandsbauteile und die Erneuerung der Fassade. „Wir haben beim Schüco Corporate-Services-Gebäude einen ganzheitlichen Planungsansatz verfolgt“, erläutert der bei Schüco verantwortliche Architekt André Schreiber. „Deswegen sollte auch die Fassade nachhaltig und zeitlos sein. Passend zu der Idee, auf dem Campus möglichst viele unserer Produkte in der Anwendung zu zeigen, setzen wir hier das erste Mal die Cradle-to-Cradle-zertifizierte Elementfassade AF UDC 80 ein.“ Auch mit der neuen Gebäudehülle bleiben die drei Bauteile des Bestandsgebäudes als heterogene, additive Struktur ablesbar. Gleichzeitig verleiht ihnen die Elementfassade ein homogenes, ruhiges Äußeres. Auf diese Weise bildet das Schüco Corporate-Services-Gebäude einen Gegenpol zur expressiven Gestalt des gegenüberliegenden Schüco One Neubaus.

Geöffnete Schiebetür von Schüco mit Blick in den Wohnbereich

Projektspezifische Details

Durch ihren elementierten Aufbau lässt sich die Elementfassade AF UDC 80 der jeweiligen baulichen Situation und der Verteilung der Funktionen im Gebäude gut anpassen. Zusammengesetzt ist die Fassade des Schüco Corporate Services Gebäudes aus rund 332 vorgefertigten Elementen. Flügel- und Panoramafenster, geschlossene Paneelfelder und Lüftungsflügel wechseln einander ab. Erstmals wurde auch der Sonnenschutz Schüco AB ZDS (Aluminium Blind ZIP Design Screen), ein textiles außen liegendes Sonnenschutz-Rollosystem, in die Elementfassade integriert. Ein weiteres projektspezifisches Detail sind die Deckleisten an den Fenstern. Diese treten in drei unterschiedlichen Tiefen aus der Fassadenflucht heraus und kreieren auf der Gebäudehülle ein subtiles Schattenspiel.

Zurück in den Rohstoffkreislauf

Als man sich entschieden hatte, die Fassade zu erneuern, stand für Schüco sofort fest, das Thema Recycling aufzugreifen. Denn die Bestandsfassade aus den 1980er- und 2000er-Jahren hatte einen hohen Aluminium-Anteil. Zudem ist das Bielefelder Unternehmen Gründungsmitglied des A|U|F, eines Vereins, der einen geschlossenen Wertstoffkreislauf für Aluminium in der Fenster-, Türen- und Fassadenbranche organisiert. Folglich wurden alle Aluminiumbauteile der Fassade und des Vordachs rückgebaut und dem A|U|F-Rohstoffkreislauf zugeführt. Um eine sortenreine Trennung zu gewährleisten, sammelte das mit dem Abriss beauftragte Unternehmen die einzelnen Materialfraktionen so weit wie möglich in getrennten Containern. Das Aluminium wurde daraufhin durch Unternehmen des A|U|F recycelt. Die so zurückgewonnenen Mengen – in Summe waren es 28 Tonnen – ließ European Aluminium (EA) durch einen externen Auditor bewerten. Dieser ermittelte eine Recyclingquote von 98,3 %.

Geöffnete Schiebetür von Schüco mit Blick in den Wohnbereich

Recyclingquote erstmals erhoben

Die EA hatte 2014 erstmals an verschiedenen Gebäuden in Europa die Recyclingquote nach Abbruch oder Renovierung erhoben, um die hohe Wiederverwertungsrate von Aluminium von unabhängiger Seite zu bestätigen. Dieser Wert fließt auch in die Grundannahmen zur Berechnung einer Umweltdeklaration (EPD) mit ein. Vor kurzem startete die EA eine neue Erhebung zur Bestimmung der Recyclingquote. Dazu rief sie alle Mitglieder auf, Objekte zu benennen, an denen sich diese Quote verifizieren lässt. Schüco folgte dem Aufruf – die Werte aus dem Schüco Corporate Services Gebäude sind die ersten, die in diese Erhebung einflossen.

Ganzheitliche Betrachtungsweise

Neben der Elementfassade AF UDC 80 kamen in dem Sanierungsobjekt weitere C2C-Silber-zertifizierte Produkte wie die Pfosten-Riegel-Konstruktion FWS 50/60 SG an der Eingangsfassade, die Einsatzelemente AWS 75 BS und die Türen AD UP 75 zum Einsatz. Nach der Sanierung erreicht das Gebäude den ambitionierten KfW-70-Standard und verbraucht nun jährlich 265.000 kWh weniger Primärenergie als vorher. Versorgt wird der sanierte Bürobau mit Heizenergie und Warmwasser aus Fernwärme sowie mit zertifiziertem Ökostrom.

Baumaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen

Die Dächer wurden beispielsweise mit Zellulosefasern gedämmt. Die Anlegung eines Gründachs ist geplant. Diese 500 m² große, extensiv begrünte Fläche wird die Insektenvielfalt fördern, das Mikroklima im und am Gebäude verbessern und Lärm und Feinstaub mindern. Die Bauunternehmen trafen Vorkehrungen für einen staub- und lärmarmen Baustellenbetrieb. Um Transportwege und Bauzeiten kurz zu halten, beauftragte Schüco vor allem Firmen aus der Region. Das Projekt wurde durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Produktinformationen

FWS 50.SI

Schüco Fassadensystem FWS 50.SI

Passivhauszertifizierte Pfosten-Riegel-Fassade für variantenreiche Lösungen

Basierend auf einer wegweisenden Isolatortechnologie bietet das Schüco Fassadensystem FWS 50.SI (Super Insulated) höchstwärmegedämmte Lösungen für die Ausführung von variantenreichen Fassaden und Lichtdächern auf Passivhausniveau – inklusive optimierter Fertigungs- und Montageprozesse.

Mehr erfahren

AWS 75 PD.SI

Schüco Fenstersystem AWS 75 PD.SI

Maximale Transparenz durch minimale Ansichtsbreite

Die Verschmelzung von Form und Funktion ist neben Energieeffizienz heute Grundvoraussetzung für die Realisierung moderner Gebäudehüllen. Mit dem Fenstersystem Schüco AWS 75 PD.SI (Panorama Design Super Insulated) bietet Schüco erstmals ein Öffnungselement, das diese architektonischen Anforderungen perfekt erfüllt: mit minimierten inneren und äußeren Ansichtsbreiten sowie exzellenter Wärmedämmung.

Mehr erfahren

AF UDC 80

Schüco Fassadensystem AF UDC 80

Dynamische Elementfassade mit hoher Gestaltungsfreiheit

Das Schüco Fassadensystem AF UDC 80 (Aluminium Façade Unitized Dynamic Construction) ist Bestandteil der Systemplattform für Aluminium-Elementfassaden Schüco AF UDC 80. Mit seinen skalierbaren und geprüften Baugruppen bietet das dynamische System Architekten, Planern und Verarbeitern eine einfache Realisierung von Bauvorhaben in elementierter Bauweise – mit einem breiten Anwendungs- und Gestaltungsspektrum basierend auf rationeller Planung und Verarbeitung.

Mehr erfahren

ADS 80 FR 30

Schüco Türsystem ADS 80 FR 30

Tür- und Wandkonstruktion für multifunktionale Brand- und Rauchschutzanwendungen

Das bewährte, auf hochstandfesten 5-Kammer-Hohlprofilen basierende Schüco Türsystem ADS 80 FR 30 (Fire Resistant) mit der Bautiefe 80 mm überzeugt durch seine Vielseitigkeit in puncto Einsatz, Funktion und Design.

Mehr erfahren

FWS 60.HI

Schüco Fassadensystem FWS 60.HI

Hochwärmegedämmte Pfosten-Riegel-Fassade mit 60 mm Ansichtsbreite für variantenreiche Lösungen

Das Schüco Fassadensystem FWS 60.HI (High Insulated) bietet hohe Flexibilität und attraktive Gestaltungsoptionen für hochwärmegedämmte Fassaden und Lichtdachbereiche – inklusive optimierter Fertigungs- und Montageprozesse. Dank eines breitgefächerten Systemprogramms sind Lösungen für unterschiedlichste Anforderungen und Anwendungen realisierbar.

Mehr erfahren

FWS 60

Schüco Fassadensystem FWS 60

Leistungsstarke Pfosten-Riegel-Fassade mit 60 mm Ansichtsbreite – Basis für variantenreiche Lösungen

Das Schüco Fassadensystem FWS 60 überzeugt als Basissystem für Fassaden und Lichtdachbereiche mit hoher Flexibilität und attraktiven Gestaltungsoptionen – inklusive optimierter Fertigungs- und Montageprozesse. Dank eines breitgefächerten Systemprogramms sind Lösungen für unterschiedlichste Anforderungen und Anwendungen realisierbar.

Mehr erfahren

AD UP 75

Schüco Türsystem AD UP 75

Universeller Einsatz als hochfrequentierte Objekttür und designorientierte Haustür

Hervorragende Dämmeigenschaften kombiniert mit hoher Stabilität – das Schüco Türsystem AD UP 75 mit einer Bautiefe von 75 mm bietet hohe Funktionssicherheit für alle Anforderungen im gehobenen Wohn- und Objektbau.

Mehr erfahren

AWS 75 BS.HI+

Schüco Fenstersystem AWS 75 BS.HI+

Hochwärmegedämmte Blockfenster mit verdecktem Flügel für gehobene Designansprüche

Mit hervorragenden Wärmedämmwerten sowie einem schlanken Design ohne sichtbare Flügelkonturen erfüllt Schüco AWS 75 BS.HI+ (Block System High Insulated) höchste energetische und architektonische Ansprüche bei größtmöglicher Transparenz.

Mehr erfahren

AWS 75.SI+

Schüco Fenstersystem AWS 75.SI+

Ein Plus an Wärmeschutz, Sicherheit und Verarbeitung

Das optimierte Standardfenstersystem Schüco AWS 75.SI+ (Super Insulated) für die Bautiefe 75 mm ist Bestandteil der Schüco AWS Systemplattform und die Basis für verschiedenste Anwendungen in energieeffizienten Gebäudehüllen. Je nach architektonischer Anforderung kann das hochwärmegedämmte Aluminium-System als Lochfenster, Fensterband, Fassadeneinsatzelement oder in Kombination mit den Schüco Türsystemen eingesetzt werden.

Mehr erfahren

FACID 65

Schüco Fassadensystem FACID 65

Multifunktionale Textilfassade mit breitem Einsatz- und Gestaltungsspektrum

Nachhaltiges Bauen bezieht immer stärker den gesamten Gebäudelebenszyklus mit ein – damit steigt auch der Anspruch an Funktionalität und Flexibilität von Fassaden stetig. Mit der Textilfassade Schüco FACID 65 lässt sich das äußere Erscheinungsbild eines Gebäudes ohne funktionelle Einschränkungen schnell und effizient an veränderte Anforderungen anpassen – ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur transformativen Fassade.

Mehr erfahren

FWS 50

Schüco Fassadensystem FWS 50

Leistungsstarke Pfosten-Riegel-Fassade mit 50 mm Ansichtsbreite – Basis für variantenreiche Lösungen

Das Schüco Fassadensystem FWS 50 überzeugt als Basissystem für Fassaden und Lichtdachbereiche mit hoher Flexibilität und attraktiven Gestaltungsoptionen – inklusive optimierter Fertigungs- und Montageprozesse. Dank eines breitgefächerten Systemprogramms sind Lösungen für unterschiedlichste Anforderungen und Anwendungen realisierbar.

Mehr erfahren

FireStop ADS 76.NI SP

Schüco Türsystem FireStop ADS 76.NI SP

Ungedämmtes Rauchschutzsystem mit hoher Flexibilität

Das ungedämmte Rauchschutz-Türsystem Schüco FireStop ADS 76.NI SP (Non Insulated Smoke Protection) mit seinem innovativen falzoffenen Einkammerprofil basiert auf der Schüco FireStop Plattform – das gewährleistet eine hohe Flexibilität in der Planung und Ausführung.

Mehr erfahren