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Lichtigfeldschule der jüdischen Gemeinde

Frankfurt am Main, Hessen

Informationen zur Referenz

Gebäudeart:

Bildung und Kultur

Produkte:

Sicherheit

Standort:

Frankfurt am Main, Hessen

Fertigstellung:

2019

Architekten:

HGP Architekten

Fachbetrieb:

Metall & Stahlbau Schmickler

Bildnachweis:

© Axel Stephan / profile 25

Ein Murmelspiel als Leitmotiv

Ein Murmelspiel als Leitmotiv

Neubau der Lichtigfeld-Schule

Bereits seit 1986 besteht die Lichtigfeld-Schule im Frankfurter Westend auf dem Grundstück des damals fertiggestellten jüdischen Gemeindezentrums. Im Zuge der Entscheidung, das Schulkonzept um eine gymnasiale Oberstufe zu erweitern, bestand die Chance, das bestehende Areal auch räumlich umzuorganisieren. Zwischen dem Gemeindezentrum, einem Verwaltungsgebäude sowie einem bestehenden Kindergarten fügt sich nun der Neubau der Grundschule für 360 Grundschüler harmonisch ein. Die Herausforderung für die Architekten war, ein großes Gebäude für den stetig wachsenden Raumbedarf der sich vergrößernden Gemeinde auf qualitätvolle Art in das Ensemble einzufügen und dabei einen möglichst weitläufigen Schulhof anzubieten. Neben einer Mensa im Erdgeschoss verteilen sich auf fünf Etagen 20 Klassenräume sowie Rückzugsräume für individuelle Lernanforderungen. Die Flure vor den Klassenräumen sind so gestaltet, dass sie durch eine bewusste Zonierung als Aufenthaltsraum genutzt werden können und so auch kleine Rückzugsorte bieten. Das oberste Stockwerk mit einer großen Dachterrasse ist als Lernlandschaft angelegt. Hier stehen Räume für eigenständiges stilles Arbeiten an den Computern, aber auch betreutes Arbeiten in Gruppen zur Verfügung, die durch die bewegliche Möblierung eine flexible Nutzung für die unterschiedlichen Lernformen ermöglichen. Das Volumen des Neubaus orientiert sich an der umliegenden Bebauung, indem die Farben, die Formen und die Höhe der Nachbarhäuser respektvoll in das Konzept einbezogen wurden. Über dem massiven dreigeschossigen Sockel mit einem eingeschnittenen seitlichen Eingangsbereich entwickeln sich die weiteren Geschosse bis zum zurückgesetzten Staffelgeschoss. In Anlehnung an die großformatige Natursteinverkleidung der Nachbarbebauung wurde eine zeitgenössische Interpretation durch kleinformatige, lebendige Klinker für den Sockel gewählt. Ab dem vierten Obergeschoss dominieren Putzflächen, die sich in ihrer Helligkeit nach oben hin auflösen. Die verschiedenen Fensterformate und Positionen geben dem kompakten Volumen mit der Materialität die gewünschte Leichtigkeit. Der Clou ist eines der Treppenhäuser. Auf der Suche nach einem verbindenden Element für Kinder aller Nationen und Glaubensrichtungen hat die Architekten die Idee eines Murmelspiels fasziniert. Das Motiv einer Murmelbahn findet sich im Treppenraum in Form von aufgeweiteten oder aufgeklappten dynamischen Flächen wieder, die aus einem Verkehrsraum ein Erlebnis mit immer wechselnden Blickbeziehungen machen.


Quelle: Profile Magazin, Ausgabe 25

Standort der Referenz

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