Das Glasner House in Dernau, entworfen von Studio Hertweck, verbindet traditionelle Bauformen mit modernen Anforderungen an Resilienz und Funktionalität. Der massive Sockel aus Stahlbeton schützt die Wohnräume vor Hochwasser und hebt sie über potenzielle Überschwemmungshöhen. Diese durchdachte Konstruktion gewährleistet, dass das Gebäude den Herausforderungen klimatischer Veränderungen gewachsen ist.
| Gebäudetyp | Einfamilienhaus |
| Produktbereiche | Fenster Türen Fassaden Gebäudeautomation |
| Schüco Systeme | Magnetschalter AD UP 90 FWS 50.SI AWS 75.SI+ |
| Merkmale | Sanierung Energieeffizienz Cradle-to-Cradle Resilienz |
| Standort | Bad Neuenahr-Ahrweiler, Deutschland |
| Fertigstellung | 2022 |
| Architekten | Studio Hertweck |
| Fachbetrieb | Klein Metallbau GmbH |
| Bildnachweis | ©Veit Landwehr/ bildpark.net |
Der Entwurf des Glasner House, aus der Feder der luxemburgischen Architekten Studio Hertweck, greift die traditionelle Typologie des Hofhauses der Dörfer im Ahrtal auf. Diese wird jedoch erst auf den zweiten Blick ersichtlich: Der massive Sockel aus Stahlbeton und die klare Geometrie des Gebäudes sprechen eine moderne, kühle Architektursprache. Doch weder Design noch Materialwahl sind allein ästhetischen Ansprüchen geschuldet: Aufgrund der örtlichen Beschaffenheiten in Dernau an der Ahr ist der Betonsockel ausschließlich mit Funktionsräumen und Stellplätzen belegt und hebt die darüber liegenden Wohnräume deutlich über die Jahrhunderthochwasserhöhe (HQ100) hinaus. Auf diese Weise kann der untere Teil im Fall von erneutem Hochwasser problemlos geflutet werden.
Diese Vorkehrung kommt nicht von ungefähr: Obwohl das Gebäude bereits über Hochwasserschutzmaßnahmen verfügte, wurde es von der Flut im Sommer 2021 stark beschädigt. Das Wasser stieg so gewaltig, dass es zwischen Bodenplatten und Estrich im ersten Stock drang und die Wärmedämmung tränkte. Umfangreiche Renovierungsarbeiten waren nötig, um das Glasner House wieder bewohnbar zu machen.
Hinter der zweischaligen Sockelfassade entwickelt sich ein Holzhaus aus Stapeldecken und Holzständerwänden und umschließt den innen liegenden Hof, der vor den umliegenden, zum Teil hohen Nachbarhäusern abgeschirmt ist. Im hinteren, eingeschossigen Teil des Gebäudes finden sich Kinder- und Spielzimmer. Der Wohn- und Essbereich sowie das Elternschlafzimmer sind im vorderen Bereich platziert. Während die Gemeinschaftsräume vor den Blicken anderer weitgehend geschützt sind, lassen die großen Schüco Panoramafenster weit blicken und setzen die Weinberge in Szene.
Die Architektur des Einfamilienhauses verbindet nicht nur die traditionelle Bauweise mit einem Bewusstsein für künftige klimatische Entwicklungen und Unwetterereignisse, sondern sie legt den Fokus auch auf gebaute Nachhaltigkeit. So sind alle verbauten Schüco Systeme – von der hochwärmegedämmten Pfosten-Riegel-Fassade über die ebenfalls hochwärmegedämmten Fenster bis hin zur hochstabilen Tür – mit dem Nachhaltigkeitskennzeichen „Cradle to Cradle Certified™“ ausgezeichnet und zahlen damit auf eine nachhaltige Gebäudehülle ein.
