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Tiny House

-, Portugal

Informationen zur Referenz

Gebäudeart:

Wohnen und Leben

Produkte:

Schiebetüren

Standort:

-, Portugal

Fertigstellung:

2018

Architekten:

Janka Riedel

Fachbetrieb:

-

Bildnachweis:

© Leonard Witte

Projektdetails

Projektdetails

Einfach zu leben und den gesamten Hausstand auf wenigen Quadratmetern zu vereinen ist ein charmanter Gegenentwurf zu den traditionellen Vorstellungen vom Wohnen. Für die Architektin war die Leidenschaft fürs Surfen, die Sehnsucht nach Freiheit und die Möglichkeit, ortsungebunden zu arbeiten, der Startpunkt dafür, zu überlegen, was man zum Leben und Arbeiten wirklich braucht. Entstanden ist ein Tiny House mit 14,3 Quadratmetern Fläche, auf der die räumliche Überlagerung des Schlafens, des Wohnraums, der Ort des Rückzugs, aber auch des Arbeitens, die Küche und das Bad für sich funktionieren. So entstehen auf kleiner Fläche verschiedene Raumsituationen, die je nach Tages- oder Nachtzeit eine andere Atmosphäre erzeugen. Die Aussicht ist Teil des Konzepts. Über die große Schiebetür (Klassik Design) verbindet sich der Innenraum mit der Natur, so dass der Blick in die Ferne schweifen kann. Diese Raumerweiterung ist essenziell für das Konzept, vermittelt sie doch trotz des kompakten Grundrisses dieses Gefühl von unendlicher Freiheit.


Quelle: Profile Magazin, Ausgabe 26

Hier die profile 26 herunterladen (pdf, 8,4 MB)


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Interview mit der Architektin und Bauherrin Janka Riedel

Interview mit der Architektin und Bauherrin Janka Riedel

Was fasziniert Sie an der Idee des Tiny House? 
Janka Riedel: Ich arbeite schon seit längerer Zeit projektbezogen und vor allem ortsungebunden, so dass die Idee eines mobilen Zuhauses nur die Konsequenz aus der Frage war, was ich zum Leben und Arbeiten wirklich brauche. Mein Studium der Raumstrategie an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel, in dem die Lehre der Kulturanthropologie mit Architektur kombiniert wird, war eine gute Basis, die Fragen nach dem Warum und Wie neu zu stellen.


Was bedeutet das genau? 
Janka Riedel: Es gibt den realen Raum mit vier Wänden, aber auch den „gefühlten“ Raum. Hier setzt das Konzept an. Trotz der räumlichen Überlagerung müssen der Ort zum Schlafen, der Wohnraum, der Ort des Rückzugs ebenso wie der des Arbeitens, die Küche und das Bad jeweils für sich funktionieren. Im Tiny House finden auf 14,3 Quadratmetern alle Funktionen Platz.


Was gab es bei der Planung zu beachten? 
Janka Riedel: Die Grundidee war es, ein transportables Zuhause zu schaffen. Dafür darf das Tiny House nicht mehr als 2,40 Meter breit sein und maximal 3,5 Tonnen wiegen. Als Inspiration habe ich verschiedene Prototypen im Hinblick auf Ressourcenverbrauch und Nachhaltigkeit angesehen, denn das Haus muss an die klimatischen Bedingungen vor Ort angepasst sein.


Wie wurde Ihr Tiny House gebaut? 
Janka Riedel: Für die Konstruktion habe ich mich für ein System aus Holz-Sandwichplatten entschieden, aus denen die Öffnungen für die Tür und die Fenster schon im Werk ausgefräst wurden. Die massive Bauweise reagiert auf das Klima und schützt vor Hitze im Sommer und Kälte im Winter. Die Innenausstattung wie die Schlafebene, aber auch die multifunktional nutzbaren Möbel und Aufbewahrungselemente sowie die Küche wurden eigens für das Haus entworfen. Mein Anspruch war, das Tiny House selber zu bauen – das konnte mit Hilfe von Kollegen und deren Werkstatt auch so umgesetzt werden. In Deutschland wurden alle Bauteile vormontiert und vor Ort in Portugal zusammengesetzt. Eine Fassade aus horizontalen Lärchenholzbrettern umhüllt das Haus und verleiht ihm den schlichten kubischen Charakter. Das Lärchenholz wird im Zuge des Alterungsprozesses silbrig schimmern.


Wo ist Ihr Lieblingsort im Haus? 
Janka Riedel: Auf so kleiner Fläche gibt es verschiedene Raumsituationen, die je nach Tages- oder Nachtzeit eine tolle Atmosphäre erzeugen. In der Nacht ist es sicherlich die Schlafebene, von wo aus man durch das Dachfenster in die Sterne schauen kann. Aber auch tagsüber funktioniert der Raum zum Arbeiten und Leben. Im Küchenmöbel ist eine Tisch-platte integriert, die auch als Arbeitsplatz funktioniert. Hier entstehen die Ideen für neue Projekte. Schön ist auch die Aussicht. Über die große Schiebetür verbindet sich der Innenraum mit der Natur, der Blick kann in die Ferne schweifen. Diese Raumerweiterung ist essenziell für das Konzept, vermittelt sie doch trotz des kompakten Grundrisses dieses Gefühl von unendlicher Freiheit.


Überlegen Sie manchmal sich wohntechnisch doch wieder zu vergrößern? 
Janka Riedel: Nein, auch nach vier Jahren hat sich das Wohngefühl im Tiny House noch nicht abgenutzt. Im Gegenteil, ich habe viele Ideen, wie man ein neues Haus weiterentwickeln könnte. In Punkto Gewicht und der Konstruktion, um doch noch mobil zu werden (Anm.d.Red.: Aktuell ist das Haus fest verankert, was verschiedenen Regularien vor Ort geschuldet ist.), aber auch, was den ökologischen Gedanken betrifft, wie Energieerzeugung oder Wasseraufbereitung, um komplett autark zu werden.


Was würden Sie Interessenten raten?  
Janka Riedel: Wohnen auf kleinstem Raum bedeutet nicht, auf Komfort verzichten zu müssen – aber man darf auch nicht vergessen, dass es keinen weiteren Rückzugsraum und damit Privatsphäre wie in einer Wohnung gibt. Mein Tipp: Probe wohnen! Nur so bekommt man ein Gefühl dafür, ob die Wohnform tatsächlich zu einem passt. Und noch ein Ratschlag – bringen Sie sich mit Ihren eigenen Gestaltungsideen ein!


Vielen Dank fürs Gespräch!


Quelle: Panorama Magazin, Ausgabe 3

Hier das Panorama Magazin 3 herunterladen (pdf, 5,4 MB)