Matchbox

CO₂-effizienter Gebäudebetrieb durch BIPV

Dass sich eine designorientierte Fassade und der Einsatz von BIPV keineswegs ausschließen müssen, zeigt das Bürohochhaus „Matchbox“. Der großzügig verglaste, in einer Bauzeit von lediglich 15 Monaten umgesetzte Neubau integriert auf zehn stützenfreien Etagen flexible Büroflächen, die sich je nach Bedarf als Großraumbüros oder als Einzelbereiche einteilen lassen.

Details zur Referenz

Gebäudetyp Büro und Verwaltung
Produktbereiche Fenster Fassaden Brand- und Rauchschutz Sicherheit BIPV
Schüco Systeme FWS 50 BIPV
Merkmale Neubau Dekarbonisierung Energieeffizienz Cradle-to-Cradle Zirkularität Rauchschutz
Standort Eschborn, Hessen
Fertigstellung 2024
Architekten Lang & Cie. Real Estate
Fachbetrieb Forster Fassadentechnik GmbH,Metallbau Altwicker GmbH
Bildnachweis © Stefan Schilling

Energieeffiziente Fassadengestaltung mit BIPV

Architektonisch prägend für den Neubau ist die harmonisch untergliederte Glasfassade, die mit ihren integrierten Photovoltaikmodulen einen wichtigen Beitrag zu einer optimierten Nachhaltigkeit des Gebäudes leistet. Ausgangspunkt für die Umsetzung der BIPV von Schüco war der Anspruch des Bauherrn, ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Gebäude mit hoher Energieeffizienz zu realisieren, das ohne Erdgas oder andere fossile Energieträger betrieben wird. Verschiedene Möglichkeiten wie Biogas, Pellet-Beheizung oder Geothermie wurden angedacht. Letztlich fiel die Wahl auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe in Kombination mit einer dachintegrierten Photovoltaikanlage. Für eine weitere Senkung des Strombedarfs wurde beschlossen, neben der Dachfläche auch die Fassade zur Stromgewinnung zu nutzen.

Bürohaus mit Photovoltaikfassade in Eschborn

Senkung der Betriebskosten

Die Fassade wurde als individuell angepasste Sonderkonstruktion des hochwärmegedämmten Aluminium-Fenstersystems Schüco AWS 75 BS.HI+ in Kombination mit bauwerkintegrierter Photovoltaik von Schüco ausgeführt. Das Cradle-to-Cradle-zertifizierte System wurde allseitig umgesetzt, um einen einheitlichen Gesamteindruck zu erreichen und trotz der geringeren Effizienz auf der weniger belichteten Nordseite einen maximierten Gesamtertrag zu erzielen. Die integrierten PV-Module liefern eine Leistung von rund 180.000 kWh/Jahr und decken damit im Verbund mit der PV-Anlage auf dem Dach über die Hälfte des Gesamtenergiebedarfs in Bezug auf den Allgemeinstrom. Überschüssige Leistung wird ins öffentliche Netz abgegeben. So sorgt die Fassadenlösung für eine deutliche Senkung des CO₂-Ausstoßes und der Betriebskosten.

Wald aus Vogelperspektive mit sich drehenden Pfeilen als Recyclingsymbol

Schüco Carbon Control

Der „Europäische Green Deal“ zielt auf Klimaneutralität bis 2050 ab und macht den CO₂-Wert von Gebäuden zum Hauptkriterium für Investitionen und Ausschreibungen.

Form und Funktion in Einklang

Trotz ihrer hohen energetischen Effizienz ist die Fassade nicht als Solarfassade ablesbar, sondern folgt den gestalterischen Ansprüchen der Architekten: „Ausgehend von unserem Konzept ist die umgesetzte Lösung letztlich nur eine wohlproportionierte Abbildung des Tragwerks“, erklärt Architekt Nicolas Schrabeck. „Die Fassade erhält durch BIPV nichts Formalistisches, nichts Dekoratives, sondern bildet ganz im Sinne von ,Form follows function‘ die Nutzung und die Statik des Gebäudes ab.“ Die Farbgebung der PV-Elemente wurde individuell angepasst, um die Fassade in einem einfarbigen, dunklen Farbton zu gestalten. Die bronzefarbenen Einfassungen der Fenster bilden hierzu einen dezenten Kontrast. Im Ergebnis hat die ansonsten durch Fenster und PV-Elemente geprägte gläserne Hülle eine angenehme und hochwertige Rhythmisierung erhalten.

Produktinformationen

FWS 50

Schüco Fassadensystem FWS 50

Leistungsstarke Pfosten-Riegel-Fassade mit 50 mm Ansichtsbreite – Basis für variantenreiche Lösungen

Das Schüco Fassadensystem FWS 50 überzeugt als Basissystem für Fassaden und Lichtdachbereiche mit hoher Flexibilität und attraktiven Gestaltungsoptionen – inklusive optimierter Fertigungs- und Montageprozesse. Dank eines breitgefächerten Systemprogramms sind Lösungen für unterschiedlichste Anforderungen und Anwendungen realisierbar.

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BIPV

Schüco Building Integrated Photovoltaics

Effiziente Lösungen für nachhaltige Energieerzeugung an Gebäuden

Ab 2021 muss gemäß geltender EU-Gebäuderichtlinie „2010/31/EU“ jedes neue Gebäude in den EU-Mitgliedsstaaten als „nearly zero energy building“ mit einer weitgehend ausgeglichenen Gesamtenergieeffizienz realisiert werden. In diesem Kontext verfolgt die Bundesregierung für Deutschland das Ziel, bis 2050 einen klimaneutralen Gebäudebestand zu verwirklichen.

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Ganzheitliches Recycling

Die BIPV-Module versprechen einen langlebigen Betrieb und damit eine zügige Amortisation. Und sollte doch einmal ein PV-Modul ausgetauscht werden müssen, so lässt sich dies mit geringem Aufwand umsetzen. Denn bei der Gebäudeplanung hat man nicht nur an einen nachhaltigen Betrieb, sondern auch an Rückbau und Recycling gedacht: Die für Matchbox ausgewählten Schüco AWS Aluminiumfenstersysteme können ein Cradle-to-Cradle-Zertifikat vorweisen. Und ebenso lassen sich auch die integrierten BIPV-Module über das Glasrecycling zurückführen. Im Ergebnis wird ein vollständiges Recycling innerhalb des Wertstoffkreislaufs ermöglicht. 

Dekarbonisierung über den gesamten Lebenszyklus

Für Matchbox wurde eine Gebäudehülle entwickelt, die konsequent ganzheitlich gedacht ist und über den gesamten Lebenszyklus hinweg CO₂ einspart. So zeigt das Projekt, wie der CO₂-Fußabdruck eines Gebäudes mithilfe des Angebots Schüco Carbon Control über den gesamten Lebenszyklus hinweg ganzheitlich reduziert werden kann: Eine energieeffiziente Fassadengestaltung mit BIPV reduziert CO₂-Emissionen im Betrieb und senkt Betriebskosten, ohne gestalterische Einschränkungen. Gleichzeitig sichert der Einsatz Cradle-to-Cradle-zertifizierte Systeme die Rückführung verbauter Materialien in den Wertstoffkreislauf.