OWP 12

Büroneubau mit BIPV auf dem Drees & Sommer Campus

Mit dem eigenen Büroneubau Obere Waldplätze 12 in Stuttgart, genannt OWP 12, hat Drees & Sommer seinem Eigenanspruch „nachhaltig, digital, innovativ, wirtschaftlich“ visuell Ausdruck verliehen und dafür vielversprechende Zukunftstechnologien im Bauwesen genutzt. OWP 12 wurde mit neuesten Planungs- und Baumethoden nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip umgesetzt und zeigt, was Energie-Plus-Architektur heute kann – mit einer schlanken Hochleistungsfassade, deren gebäudeintegrierte Photovoltaik (BIPV) von Schüco stammt.

Details zur Referenz

Gebäudetyp Büro und Verwaltung
Produktbereiche Fassaden BIPV
Schüco Systeme BIPV
Merkmale Neubau Dekarbonisierung Energieeffizienz
Standort Stuttgart, Baden-Württemberg
Fertigstellung 2021
Architekten SCD Architekten Ingenieure GmbH
Fachbetrieb FKN Fassaden
Bildnachweis © Juergen Pollak

OWP 12 – ein grünes Powerpaket

Wie ein Monolith thront OWP 12 unmittelbar an der A 831 vor den Toren Stuttgarts. Mit seiner stringenten Formensprache ist der von SCD Architekten Ingenieure GmbH aus Stuttgart geplante 20 Meter breite und 70 Meter lange Quader ein Blickmagnet. Entsprechend dem Nachhaltigkeitsanspruch des Bauherrn wurden in weiten Teilen Baumaterialien eingesetzt, die dem Cradle-to-Cradle-Konzept entsprechen.

Schüco Showroom Berlin

BIM für Nachhaltigkeit und Vorfertigung

Die in dem Objekt eingesetzten Baumaterialien wurden mit Hilfe der BIM-Methode detailliert in einem Materialpass dokumentiert. „Durch BIM wissen wir genau, welche Module mit welchen Stoffen wir an welchen Stellen im Gebäude verbaut haben. Dieses digitale Gedächtnis ist damit auch Grundvoraussetzung für mehr Nachhaltigkeit“, erklärt Johannes Wiesinger, Senior-TGA-Experte bei Drees & Sommer. Die digitale Planung ermöglichte zudem einen hohen Vorfertigungsgrad der modularen Fassade und eine zeit- und kostensparende Serien-Modulfertigung. Trotz ihrer technischen Komplexität konnte die Gesamtfassade von OWP 12 in nur zweieinhalb Wochen montiert werden. Insgesamt liegt OWP 12 mit zwei Jahren Bauzeit und 22 Millionen Euro im Zeit- und Kostenrahmen und ist eine Blaupause für effiziente gewerkeübergreifende Zusammenarbeit im Sinne eines nachhaltigen Gesamtkonzepts.

BIPV in transparenten und opaken Flächen

Mit BIPV von Schüco werden auf knapp 700 m² Fassadenfläche in der Süd- und Westseite des Gebäudes rund 70 Megawattstunden Ertrag im Jahr gewonnen. Das sind rund 40 Prozent des PV-Ertrages. Eingesetzt wurden sowohl transparente Dreifach-Isolierglas-BIPV-Module mit monokristallinen schwarzen Zellen als auch monokristalline schwarze BIPV-Glas-Glas-Module, als opake Elemente vorgesetzt vor die Hauptfassade. „Eine Herausforderung war die Auflage, wegen der Verkehrssicherheit die natürliche Spiegelung der PV-Module entlang der Autobahn zu reduzieren“, berichtet Marco Schech, leitender Projektingenieur für BIPV bei Schüco. „Wir haben dann schließlich ein spezielles Deckglas gefunden, das durch seine außergewöhnliche Oberflächenstruktur die Reflexion deutlich mindert und so die behördlichen Vorgaben erfüllt.“ Ein interessanter Nebeneffekt ist, dass der Solarenergieertrag durch dieses Spezialglas um bis zu 3 Prozent gesteigert wird.

Schüco Showroom Berlin

BIPV als Designelement eingesetzt

Das Nischenthema BIPV nehme derzeit durch neue politische Vorgaben und ein Umdenken bei Bauherren und -firmen enorm an Fahrt auf, freut sich Schech. Auch bei Planern werde BIPV immer beliebter, weil sie interessante Designeffekte ermögliche und Architekten in ihrer Kreativität nicht einschränke. „Beim Projekt OWP 12 hatten die PV-Elemente 32 verschiedene Formate, was durchaus gängig ist. So schmiegt sich die BIPV an die unterschiedlichen Fensteranordnungen sowie Rand- und Eckbereiche an und folgt perfekt der architektonischen Form.“ Das kann David Schenke, Architekt und Fassadenspezialist bei Drees & Sommer, nur bestätigen: „Unser gestalterisches Ziel war, die Photovoltaik als Designelement in die Fassade zu integrieren, ohne die Optik von ihr diktieren zu lassen – und das ist uns sehr gut gelungen. Ich bin vom Herzen her ja auch Architekt und finde die BIPV-Fassade von OWP 12 eine sehr ästhetische Lösung.“

Produktinformationen

BIPV

Schüco Building Integrated Photovoltaics

Effiziente Lösungen für nachhaltige Energieerzeugung an Gebäuden

Ab 2021 muss gemäß geltender EU-Gebäuderichtlinie „2010/31/EU“ jedes neue Gebäude in den EU-Mitgliedsstaaten als „nearly zero energy building“ mit einer weitgehend ausgeglichenen Gesamtenergieeffizienz realisiert werden. In diesem Kontext verfolgt die Bundesregierung für Deutschland das Ziel, bis 2050 einen klimaneutralen Gebäudebestand zu verwirklichen.

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