Klimaschutz
Null-Emission bis 2040
Klimaschutz gehört zu den zentralen Punkten unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Gemeinsam mit dem WWF als unserem Kooperationspartner haben wir wissenschaftsbasierte Klimaschutzziele entwickelt, die im Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen dazu beitragen, die Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad zu begrenzen. Deshalb wollen wir bis 2040 keine klimaschädlichen Emissionen mehr verursachen und bereits bis 2025 30% unserer Emissionen im Vergleich zum Referenzjahr 2018 einsparen. Das begleitende Projekt nennen wir bei Schüco "Emission Zero".
Ehrgeizige Klimaziele – wissenschaftlich geprüft
Bereits seit 2011 erfasst Schüco Deutschland systematisch die klimarelevanten, direkten Emissionen des Unternehmens, den sogenannten CO2-Fußabdruck. Grundlage für unsere ambitionierten Ziele ist jedoch eine Klimabilanz über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg, die wir als eines der wenigen Unternehmen der Baubranche im Nachhaltigkeitsbericht 2017/2018 vorgelegt haben. Es geht also nicht nur darum, unsere direkten Emissionen im Unternehmen einzusparen, sondern auch die Emissionen entlang unserer Vor- und Nachkette zu reduzieren. Die hinter den Zielen stehenden absoluten CO2e-Einsparungen wurden von der Science Based Targets initiative (SBTi) geprüft und als wissenschaftsbasiert anerkannt. Das heißt, dass sie dem Dekarbonisierungsgrad entsprechen, der aus Sicht der Klimawissenschaft erforderlich ist, um das 1,5-Grad-Limit einzuhalten.
Mehr zum Corporate Carbon Footprint (Deutschland)
Mehr zum Corporate Carbon Footprint (Deutschland)
Mit der regelmäßigen und systematischen Erfassung unseres Corporate Carbon Footprint für Deutschland legen wir die Grundlage für eine Verringerung der CO2-Äquivalenten und ein verbessertes Umwelt- und Energiemanagement. Für die Berechnung und Verifizierung des CO2-Fußabdrucks wird die Norm DIN EN ISO 14064 herangezogen.In die Bilanz fließen die Daten aus den Bereichen Verwaltung und Produktion (Energieverbräuche, Wasser und Abwasser), Transportlogistik (intern und nachgelagert), Dienstreisen, Arbeitswege sowie Papierverbrauch und Druckproduktion ein. Die Zahlen werden vom TÜV NORD CERT verifiziert und mit der Ausstellung eines Zertifikats bestätigt. Bis 2016 sank die Summe der klimawirksamen Emissionen auf 27.888 Tonnen CO2-Äquivalente. 2017 bis 2019 verzeichnete Schüco für die deutschen Standorte hingegen einen Anstieg. Grund für diese Entwicklung sind die mit dem Unternehmenswachstum einhergehende Ausweitung der Transportlogistik sowie eine Zunahme an Dienstreisen bei erhöhter Anzahl an Beschäftigten. Die Abnahme der Emissionsmenge im Jahr 2020 ist größtenteils auf die Corona-Pandemie zurückzuführen.
Unsere Erfolge
Schüco hat bereits vor der Entwicklung seiner Klimaschutzziele vielfältige Maßnahmen ergriffen, um die Emission klimarelevanter Gase zu verringern. Dazu wurde etwa ein standortübergreifendes Gebäude-Monitoring eingeführt, die Heizung in großen Teilen der Bielefelder Unternehmenszentrale wurde auf emissionsärmere Fernwärme umgestellt und neue Systemmanagement-Tools für die Optimierung der Transportlogistik wurden eingeführt. Bereits 2012 haben wir auf grünen Strom umgestellt. Damit ist es seitdem gelungen, die strombezogenen Emissionen auf weniger als 10 Prozent des früheren Wertes zu senken. Insgesamt konnten wir durch diese Maßnahmen unseren Corporate Carbon Footprint seit 2011 um 66% senken.
Downloaden Sie hier das Tüv-Zertifikat (pdf, 63,6 KB).
Mehr über die Science Based Targets Initiative (SBTI)
Mehr über die Science Based Targets Initiative (SBTI)
Die Science Based Targets initiative ist in Zusammenarbeit zwischen dem UN Global Compact, dem WWF, dem World Recources Institute und der Non-Profit Organisation CDP entstanden. Sie setzt sich für die Festlegung wissenschaftlich fundierter Klimaziele ein und unterstützt Unternehmen beim Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft, indem sie deren festgelegte Ziele unabhängig bewertet. Neben Schüco sind bereits über 1000 Unternehmen dem Aufruf der SBTi nachgekommen, sich ein wissenschaftsbasiertes Klimaziel zu setzen, das im Einklang mit den Ergebnissen des Paris-Abkommens steht, die globale Erwärmung auf 1,5°C bzw. deutlich unter 2°C zu beschränken.
Mehr Informationen erhalten Sie auf der Website der SBTi.
Ganzheitliche Einsparung von Emissionen
Die CO2e-Einsparung, die Schüco bis 2040 erreichen will, bezieht sich gleichermaßen auf drei Bereiche, im Fachjargon spricht man von Scopes: Vereinfacht gesagt bezieht sich Scope 1 auf die Emissionen, die wir selber durch unseren Energieverbrauch bei Schüco produzieren. Scope 2 bezieht sich auf die von uns bezogene Energie, z.B. Strom, den wir für Licht oder unsere IT-Technik brauchen. Scope 3 ist der anspruchsvollste Bereich, er beinhaltet den vollständigen Lebenszyklus unserer Produkte. Dazu gehört die gesamte Lieferkette, genauso wie Verarbeitung, Gebrauch und Entsorgung unserer Produkte. Insgesamt 99% der Emissionen entfallen auf Scope 3, davon allein 86% auf eingekaufte Waren und Dienstleistungen. Das bedeutet, dass Schüco lediglich auf einen sehr kleinen Teil seiner Emissionen einen direkten Einfluss hat und die Klimaschutzziele nur über eine enge Zusammenarbeit mit den Lieferanten erreicht werden können.
Aktueller Stand
Zwischen 2017 und 2019 ist die absolute Menge der emittierten Treibhausgase in Deutschland über alle Scopes trotz tendenziell sinkender Energieintensität angestiegen. Der Grund für diese Entwicklung ist vor allem in der mit dem Unternehmenswachstum einhergehenden Ausweitung der Transportlogistik zu sehen sowie in einer Zunahme von Dienstreisen bei erhöhter Anzahl an Beschäftigten. In der weltweiten Betrachtung wirkt sich seit 2019 zudem die genauere Berechnungsgrundlage, die Schüco im Zuge der Ermittlung wissenschaftsbasierter Klimaziele einführte, auf die Höhe der absoluten THG-Emissionen aus. Statt auf europäische Durchschnittswerte aus den EPDs („Sekundärdaten“) zurückzugreifen, berücksichtigen wir seitdem die von den wichtigsten Presswerken zur Verfügung gestellten tatsächlichen Emissionsdaten („Primärdaten“) der Aluminiumprofile. Diese liegen mindestens leicht, zuweilen stärker über den zuvor herangezogenen Durchschnittswerten.
Bedingt durch die Corona-Pandemie zeigte sich 2020 ein gegenläufiger Trend: So sind insbesondere Dienstfahrten des Außendiensts (Scope 1) sowie Dienstreisen und gefahrene Arbeitskilometer (Scope 3) zurückgegangen. Das resultiert in einer Reduzierung der Scope 1 Emissionen um 10% auf rund 9.800t CO2e und der Scope 3 Emissionen um knapp 6% auf 1.780.000t CO2e. Die Scope 2 Emissionen sind ebenfalls rückläufig, allerdings unwesentlich um 0,3% auf etwa 3.900t CO2e. Insgesamt liegen die Gesamtemissionen aller drei Scopes für das Jahr 2020 bei 1.793.238t CO2e und damit insgesamt 5,8% niedriger als noch 2019.
Gemeinsam anpacken
Wir wissen, welches enorme Potenzial in der Baubranche liegt: Eine klimaverträgliche Bauweise ist dringend notwendig, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen. Mit unseren ambitionierten Klimaschutzzielen wollen wir mit gutem Beispiel vorangehen und die nachhaltige Entwicklung in der Branche vorantreiben. In Kooperation mit dem WWF werden diese Ziele in konkrete Maßnahmen überführt und im Geschäftsalltag verankert. Als unabhängige Umweltschutzorganisation unterstützt der WWF dabei nicht nur die Weiterentwicklung und Umsetzung unserer Maßnahmen, sondern prüft sie auch in Bezug auf ihre Wirksamkeit. So stellen wir sicher, dass wir kontinuierlich lösungsorientiert und zielgerichtet arbeiten.