Der modernisierte Wohnkomplex „Torenflat“ in Zeist wurde gleich zweifach ausgezeichnet: zum einen erhielt er den Benelux Aluminium Award 2009 in der Kategorie Wohnungsbau/Renovierung. Zum anderen überzeugte das Projekt auch die hochkarätige Jury des Europäischen Aluminium Award (EAA) für energieeffiziente Bauten. Das Gebäude war mit einer neuen Elementfassade versehen worden und spart jetzt im Jahr über 290.000 kg CO2 ein. Zum Einsatz kamen modifizierte Profile der Schüco Serien USC 65, ASS 70 FD und AWS 65.

Das Projekt „Torenflat“ in Zeist, 5 km östlich von Utrecht, ist ein sehr großer, 19-geschossiger Wohn-Block mit 484 Wohnungen. Die Gebäudeausmaße des 1974 errichteten Wohnhochhauses zeigen seine nahezu unfassbare Dimension: eine Länge von 108 m, 27 m Breite und 58 m Höhe. In den nach Westen und Osten orientierten Apartments leben insgesamt fast 1.100 Personen. Hier lag auch die besondere Herausforderung bei diesem Großprojekt: Die Architekten, Frowijn de Roos Architecten aus Bilthoven, mussten bei den Planungen für die Sanierung des „Torenflats“ nicht nur eine architektonisch und energetisch hochwertige Lösung für 15.500 m2 Fassadenfläche finden, die Sanierungsarbeiten mussten bei laufendem Gebäudebetrieb stattfinden und sollten die Bewohner des Hauses so wenig wie möglich beeinträchtigen.

Zugute kam den Architekten, dass die Erschließung der Wohnungen über einen Mittelgang zentral im Gebäude gelegen ist und somit der Zugang zu den Wohnungen von der Sanierung der Fassade in keiner Weise behindert wurde. Zur Minimalisierung der Lärmbelastung während der Bauzeit suchten die Architekten ein Fassadensystem, zu dessen Befestigung nur eine möglichst geringe Anzahl von Bohrungen in die Bestandskonstruktion aus Beton nötig war.

Die neue Fassade, deren Sonderprofile in enger Zusammenarbeit der Architekten mit der Fassadenfirma (Kremers Aluminium aus Tilburg, Niederlande) und Schüco entwickelt worden waren, konnte letztendlich mit nur 3 Befestigungspunkten pro Element einfach vor die bestehende Fassade montiert werden. Günstig war, dass die Bohrlöcher der ehemaligen Balkon-Balustraden für die Montage der neuen Fassade genutzt werden konnten.

Im Vorfeld der Entwicklung der Sonderprofile und zur Überprüfung kritischer Befestigungspunkte war zudem eine 25 m2, originalgroße Muster-Fassade im Schüco Fassadenlabor vormontiert worden: Diese „Test-Fassade“ half allen Projektbeteiligten bei der Modifizierung der Profile eine für diese Bauaufgabe optimale Lösung zu finden.

Die neue Fassade umhüllt das Gebäude nun wie eine „warme Jacke“: Die vorgefertigten Elemente der Aluminiumfassade schalteten Wärmebrücken aus, das nicht mehr zeitgemäß anmutende Erscheinungsbild des Gebäudekomplexes wurde deutlich verändert.

An der neuen Fassade bleiben die einzelnen Geschosse ablesbar, die Gestaltung unterscheidet sich aber deutlich von der „Schicht-Struktur“ des Bestandsgebäudes. Die Architekten gaben dem Gebäude einen monolithischen Charakter, der durch die farblichen Nuancen der opaken Brüstungselemente – von dunkel-rot zu weißrosa geschossweise aufsteigend – optisch aufgelockert wird.

Auch die Geschwindigkeit und Logistik dieser Fassadenrenovierung waren beeindruckend: zwei mobile Kräne hievten die vorgefertigten Fassadenelemente an die vorgegebene Position. Jeden Tag konnten so zwischen 150-200 m2 neue Fassadenfläche fertiggestellt werden.

Bei dem Projekt Torenflat kamen für die neue Fassade unter anderem modifizierte Profile der Serie USC 65 zum Einsatz. Die vollständig geprüfte und hochflexible Elementfassaden-Systemlösung, die inzwischen auch als USC 65.HI (High Insulation) auf dem Markt ist, ermöglicht eine große Gestaltungsfreiheit sowie die optimale Anpassung an objektspezifische Anforderungen, wie beim Torenflat. Das System USC 65.HI überzeugt durch seine gleichbleibend schmalen Ansichtsbreiten bis 65 mm und vielfältige, architektonisch interessante Designvarianten. Durch das umfangreiche Zubehörprogramm ist eine effiziente Realisierung unterschiedlichster Lösungen für Elementfassaden möglich.

„Die vorgefertigten Aluminium-Fassadenelement waren äußerst präzise vorbereitet. Für die Anbringung der Elemente brauchten die Arbeiter nur einen Tag pro Wohnung. Die Modernisierung verbindet minimale Investitionsmittel mit einer maximalen Auswirkung im sozialen und wirtschaftlichen Bereich. Ein wirklich hervorragendes Projekt mit Vorbildfunktion für die energetische Modernisierung von Wohngebäuden dieser Art — weltweit. " urteilte die Jury des Europäischen Aluminium Awards, die die Renovierung im Bereich energieeffizienter Wohnungsbau 2009 zum Siegerprojekt kürte.