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Besuchen Sie die virtuelle Tour und lassen sich von unseren Produkt-Experten begeistern. Erfolgreich planen, bauen und betreiben –mit digitalen Lösungen nach Maß von Schüco.

Das Bauen von heute wird sich in Zukunft erheblich ändern. Die Digitalisierung ist dabei eine große Chance für das Bauwesen, denn es ergeben sich vielseitige Möglichkeiten entlang des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes. Angefangen bei der Transformation von Prozessen und Werkzeugen bis hin zu Denkweisen. Neben dem wirtschaftlichen Mehrwert für alle Beteiligten steht vor allem der Anwender im Fokus. Services können nur so gut entwickelt und verbessert werden, wie die Bedürfnisse der Nutzer verstanden und mit der technologischen Machbarkeit verknüpft werden.

Im Rahmen von i.NNOVATIONNOW präsentiert Schüco eine ganzheitliche Betrachtung der Digitalisierungsmöglichkeiten.


Wie greifen die einzelnen Lösungen ineinander? Das funktioniert u. a. über voll integrierte Tools in der Arbeitsumgebung von Planern, über die vollautomatisch passende Bauteile anhand projektspezifischer Anforderungen vorgeschlagen und miteinander verglichen werden können. Die relevanten Produktinformationen können direkt ins Planungsmodell überführt werden. Ein weiterer Fokus liegt in der Übergabe von Planungsdaten an die weitere Wertschöpfungskette. Um Medienbrüche zwischen Planer und Metallbauer zu vermeiden, wurden Schnittstellen entwickelt, die sämtliche Schüco Baugruppen aus einem BIM-Modell per Knopfdruck zur weiteren Detailplanung an den MB übermitteln. Die vorkonfigurierten Positionen werden in Form von Größe, Rohbau- und Einbaumaß, Fenstermaß bis zu Toleranzen übernommen und erlauben eine an den BIM-Prozess angedockte Kalkulation, Planung und Arbeitsvorbereitung.

Auch das daran angebundene Fertigungsangebot wird kontinuierlich weiterentwickelt, bis hin zu mehrachsigen Fräs- und Bearbeitungsmöglichkeiten sowie der Kooperation mit KUKA, über die erstmalig nicht nur die Maschine selbst optimiert wird, sondern auch die Prozesse der Materialbestückung. Angelehnt an das IoT (Internet of Things) revolutioniert der Gedanke des IoF (Internet of Façades) den Gebäudebetrieb. Einzelne Bauteile werden mit einer Intelligenz ausgestattet, die kontinuierlich Informationen über den Betrieb sendet. Ist das Fenster geöffnet oder geschlossen? Wie oft wurde es schon bewegt? Daraus lassen sich Rückschlüsse über Wartungsintervalle oder die Identifizierbarkeit der verbauten Produkte ziehen. Im Sinne eines vorausschauenden Instandhaltungs-Service und der Einspeisung der Analysen in kommende Bauvorhaben und Produktentwicklungen.

Des Weiteren stellen Cloud-basierte Projektmanagement- Tools einen durchgängigen Workflow für alle Planungs- und Ausführungsbeteiligten sicher. Dabei geht es um das Selbstverständnis, langfristige und ganzheitliche Lösungen als Mehrwert für die verschiedenen Nutzer zu schaffen. Aber Stillstand ist Rückschritt. Daher werden auch kontinuierlich neue digitale Lösungen entwickelt, die auf die sich wandelnde Bauwelt reagieren können. Letztendlich geht es darum, das Bauen effizienter zu gestalten, einfacher zu machen, Fehler und Kosten zu minimieren und die Beteiligten als Team zu verbinden.

PROFILE: Anstatt ein Produkt zu gestalten, gestalten Sie Prozesse. Wo sehen Sie die Potenziale und Spielräume für die zukünftige Entwicklung?
Eines der größten Potenziale sehe ich in einer verbesserten Zusammenarbeit oder Interoperabilität der einzelnen digitalen Bausteine. Ergänzend zu den wirtschaftlichen Interessen einzelner Marktteilnehmer sollten die Systeme mittels verbesserter Schnittstellen untereinander interagieren können, das gilt u. a. für die Einbindung von Statik, Bauphysik oder Simulationswerkzeugen, aber auch von regelbasierten Datenbanken, in denen Bauproduktinformationen gespeichert werden. Wichtig ist auch der Fokus auf die Überprüfbarkeit der technischen Machbarkeit im frühen Entwurfsprozess. Dazu muss das technische Knowhow mittels Plugins in die verwendete Entwurfs- und Designsoftware der Planer eingebunden werden. Solche Schnittstellen ermöglichen eine große Arbeitserleichterung für die sichere Planung, da die technische und wirtschaftliche Machbarkeit der Varianten auf Knopfdruck überprüft und so in einer frühen Planungsphase eine valide Entscheidungsgrundlage geschaffen werden kann.

PROFILE: Beim Thema Digitalisierung sprechen wir oft über den berühmten Werkzeugkasten. Der Mensch oder besser gesagt der Nutzer ist aber ein wesentlicher Faktor, oder?
Ja, unter einer verbesserten Interoperabilität verstehe ich eine ganzheitlich verbesserte Vernetzung, also nicht nur der einzelnen Software-Applikationen, sondern auch der einzelnen Akteure. Das muss schon in der Ausbildung angelegt sein. Integrale Planung kann nur in einer interdisziplinären Zusammenarbeit erfolgreich sein. Das wird leider an zu wenigen Hochschulen heute schon so gelehrt. Daher ist es eines unserer Hauptanliegen bei unserer Stiftungsprofessur an der Technischen Hochschule Ostwestfalen- Lippe, die operative Zusammenarbeit schon in Phasen der Lehre zu etablieren. Dabei können wir zusätzlich davon profitieren, auf Entwicklungen anderer Industriezweige zu schauen, zum Beispiel die Block-Chain-Technologie. Diskussionen im Zuge von BIM über die Hoheit der Daten und Gewährleistungen sowie das Haftungsthema könnten z. B. mittels Block-Chain-Prozess sichergestellt werden, zugunsten aller Akteure.

PROFILE: »Fail ,but fail fast.« Das ist euer Motto bei der Produktentwicklung?
Nur weil etwas technisch möglich ist, kann es auch völlig an den Bedürfnissen des Marktes bzw. des Anwenders vorbeigehen. Wir haben auf Basis nutzerzentrierter Designtheorien einen Innovationsprozess aufgestellt, der um die Nutzungsanforderungen und -bedürfnisse des späteren Anwenders eine Service- Landschaft aufbaut.
Aus einer intensiven Bedarfsanalyse werden mögliche Lösungskonzepte abgeleitet.
Nach spätestens vier Wochen bauen wir Prototypen und Mock-Ups, um so früh wie möglich die Ideen mittels direkter Anwendertests zu validieren.
Hier trennt sich schnell die Spreu vom Weizen. Erst nach erfolgreichem Verproben beginnen wir mit der eigentlichen Umsetzung der Services.

PROFILE: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Die singuläre Betrachtung von technologischen Möglichkeiten wird uns auf Dauer perspektivisch nicht weiter nach vorne bringen. Jede technologische Neuerung kann erst ihr volles Potenzial entfalten, wenn sie sich als Baustein in eine ganzheitlich gedachte und vernetzte Infrastruktur integrieren lässt.
Ein durchgängiger und kontinuierlicher Kreislauf aus planen, bauen und betreiben, dann diese Daten wieder analysieren und als Feedback-Prozess in den Prozess einspeisen, das wird meiner Meinung nach zum größten Innovationsschub in unserer Branche führen.

Patric de Hair - Head of Digital Innovation Lab | Co-Founder & CEO Plan.One | Schüco Digital board member

PROFILE: Die Bauwelt wird immer komplexer. Wird die Entscheidung für ein Produkt zukünftig auch über das Serviceangebot getroffen?
Ganz klar ja, oder definitiv ja. Denn nur was sich digital planen lässt, wird auch gebaut. Worum geht es am Ende bei der Digitalisierung?
Um die Vereinfachung und Erleichterung bestimmter Prozesse für den Nutzer. Das begegnet uns im Alltag schon in vielen Applikationen, die wir selbstverständlich nutzen und damit auch weiterentwickeln. Übertragen auf die digitale Roadmap des Bauprozesses bis in den Betrieb und dessen Wertschöpfungskette, ist es unsere Aufgabe, die Komplexität aufzulösen und für die Planer und Architekten, aber auch die Bauunternehmen und die Betreiber einen sichtbaren Mehrwert im Prozess zu bieten. Nutzen zu stiften muss unser Hauptantrieb sein, nicht die Entwicklung von Gimmicks.
Wir wollen mit unseren Lösungen Standards etablieren und Schnittstellenverluste zwischen allen Projektbeteiligten minimieren. Damit stärken wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Partner. Und bieten damit gleichzeitig eine einzigartige Kombination aus Systemen, Software, Maschinen und Services.

PROFILE: Wir sprechen also in Zukunft nicht mehr von Gestaltungspotenzialen, sondern Handlungsspielräumen?
Das magische Dreieck eines jeden Projekts ist: die Zeit, die Qualität und die Kosten. Es gibt zum Beispiel immer einen
Zielkonflikt zwischen dem Kostenrahmen und dem Qualitätsanspruch, alle Themen müssen stets genau austariert werden.
Mit einem passenden Werkzeug – in unserem Fall einer Software – stellen Sie eine professionelle Projektabwicklung sicher, werden effizienter in den Prozessen und sichern so einen reibungslosen Bauablauf. Das betrifft die Planung und Administration, aber auch die Digitalisierung der Baustelle. Beim Auto achten wir auf die Pflege des Scheckhefts, um alle Informationen parat zu haben. Warum fließen die Daten aus Nutzung und Betrieb eines Gebäudes nicht automatisch in die Planungstools zurück? Damit steigern Sie den Komfort und die Zufriedenheit der Nutzer und sichern dem Betreiber ein wirtschaftliches Gebäudemanagement.

PROFILE: Wann ist eine Entwicklung erfolgreich?
Natürlich versetzen wir uns in die Sicht der Nutzergruppen und sehen auch technologische Trends, die von der Kunden- und Planerseite auf uns einwirken und berücksichtigt werden. Parallel setzen wir dazu aber auch eigene Standards, indem wir Zukunftstrends Identifizieren und für die Baubranche nutzbar machen. Das digitale Planen und Bauen und die reale Welt sind nicht mehr zu trennen. Wenn wir es schaffen, unsere eigenen digitalen Lösungen mehrwertschaffend und integrativ für unsere Zielgruppen nutzbar zu machen, ist Innovation sichtbar und erfolgreich. Unser Leitbild ist dabei immer, die Potenziale durch Standardisierung, Automatisierung und Digitalisierung voll auszuschöpfen. Profitieren werden hiervon am Ende alle am Bau Beteiligten, und dann gewinnen die neuen Arbeitsweisen auch in der täglichen Praxis automatisch ein Mehr an Akzeptanz. Und wir diskutieren am Ende nicht mehr über die Veränderung der Bauwirtschaft durch Digitalisierung, sondern über unseren aktiven Gestaltungsprozess dabei.

Raphael Viemeister - Geschäftsführer PlanToBuild GmbH