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profile_magazin_09_2012

10 09 passiert in einigen Bereichen schon. Wenn heute gebaut wird, werden Wachstumsfaktoren im Sinne des steigenden Ressourcen- und Flä- chenverbrauchs mit bedacht. Wir sind nicht mehr auf Wachstum um jeden Preis aus, sondern berücksichtigen die ökonomischen, die sozia- len und ökologischen Kosten in unseren Wachstumszielen. Früher wur- den diese Aspekte den nachfolgenden Generationen überlassen, heute hingegen werden sie nicht mehr durchweg externalisiert. Dies führt insgesamt dazu, dass Wachstum vernünftiger gesteuert und geregelt werden kann. Gleichzeitig ist auch klar, dass unsere globale Marktwirt- schaft ohne ein bestimmtes Wachstum nicht existenzfähig ist. Deshalb müssen wir die Probleme des Wachstums durch Rahmenregelungen und Wettbewerbsbedingungen lösen. Es wäre sinnlos, von einzelnen Akteuren zu verlangen, aus der Wachstumsspirale auszusteigen, wenn die anderen nicht mitziehen. Welche Rolle kommt der Architektur im Zusammenhang mit den angesprochenen Verantwortungsprinzipien zu? Architektur ist eine integrative Disziplin, die Design, Technologie und Alltagsgestaltung, Optik und Haptik sowie viele weitere Faktoren bün- delt und in einem gelungenen Gebäude ineinander übergehen lässt. Die Vernetzung dieser unterschiedlichen Elemente macht Architektur zu einem Modell für zukünftige Prozesse. Insofern könnte die Branche zu einer neuen Leitwirtschaft werden: Die Architektur gibt das Leit- design für eine Zeit vor, in der es darauf ankommt, unterschiedliche Zielaspekte unter ein Dach zu fassen – von technologischen bis hin zu lebensweltlichen und ästhetischen Fragen. Mit Verantwortungsprinzi- pien hat dies insofern viel zu tun, als es im Kern darum geht, gute Ideen und deren praktische Umsetzung in einer sinnvollen Konstellation zu- sammenzubringen. growth factors are considered in keeping with increasing resource and space consumption. We are no longer after growth no matter what, but consider the economic, social, and ecological costs in our growth goals. These aspects used to be left to future generations. Today, how- ever, they are not completely externalized. As a result, growth can be managed and regulated more reasonably. At the same time, it is clear that our global market economy cannot continue to exist without a cer- tain amount of growth. Therefore we have to solve growth problems by means of regulatory frameworks. It would be senseless to demand that individual players drop out of growth spirals if others don’t follow suit. What role will architecture have to play in conjunction with the responsibility principles you have addressed? Architecture is an integrative discipline tying together design, technol- ogy and everyday design, appearance and textural aspects, as well as many other factors that come together in a successful building. The link between these disparate elements makes architecture a model for future processes. Thus, architecture could become a new defining field. Architecture provides the design in a time when, what counts is to bring different elements under one roof – from technological aspects to lifestyle and aesthetic issues. This has a lot to do with responsibility principles because the core issue is to bring together good ideas and implement them practically. Immer mehr Verbraucher legen Wert auf nachhaltige Pro- dukte, die Einhaltung von Sozialstandards und faire Han- delsbeziehungen. „Verantwortung“ ist zu einem wichtigen Faktor des Konsums geworden. In seiner Rolle als kritischer Konsument erscheint der Verbraucher immer häufiger als eine zentrale Kraft, die den nachhaltigen Wandel der Markt- wirtschaft und die Entwicklung einer verantwortungsbe- wussten, energieeffizienten und ressourcenschonenden Zukunftsgesellschaft antreibt. Zugleich sehen Kritiker ein Problem darin, wenn nachhaltige Konsumakte allein der Gewissensberuhigung dienen, während die staatlichen Rah- menordnungen und globalen Marktstrukturen unangetastet bleiben. Die Rolle des Konsumenten, der in seinem Verhal- ten zwischen Markt und Moral hin- und herpendelt, ist am- bivalent. Die Publikation versucht auf der Basis der jüngeren kulturwissenschaftlichen, soziologischen und verhaltens- ökonomischen Forschung ein realistisches Verständnis der Konsumentenverantwortung zu entwickeln. Darüber hinaus werden Vorschläge für einen nachhaltigen und zukunftsfä- higen Umbau der Marktgesellschaft entwickelt. Die Verantwortung des Konsumenten: Über das Verhältnis von Markt, Moral und Konsum Die Verantwortung des Konsumenten Die Verantwortung des Konsumenten (Consumer Respon- sibility) Herausgeber Editors: Ludger Heidbrink, Imke Schmidt, Björn Ahaus Verlag Publisher: Campus, 2011 Sprache Language: Deutsch German ISBN: 978-3-593-39537-1 More and more consumers are attaching importance to sustainable products, and are adhering to social standards and fair trade relations. “Responsibility” has become an im- portant factor of consumption. In his or her role as a criti- cal consumer, the consumer increasingly appears to be a central force driving the sustainable transformation of the market economy and the development of a responsibility- conscious, energy-efficient, resource-protecting future society. At the same time, critics see a problem when sus- tainable acts of consumption serve only to ease people’s consciences, while the general government and global mar- ket structures remain untouched. The role of the consumer, who moves back and forth between market and morality, is ambivalent. On the basis of recent cultural-scientific, socio- logical, and behavioral economic research, this publication attempts to gain a realistic understanding of consumer re- sponsibility. In addition, suggestions are made for a sustain- able and viable revamping of market society in the future. Consumer Responsibility: On the Relationship between Market, Morality, and Consumption Dr. Sandra Hofmeister Welche Rolle spielt Technologie für den Verantwortungsbegriff? Warum produzieren nicht schon alle Häuser mehr Energie als sie verbrauchen, obwohl die Technologien bereits vorhanden wären? Lesen Sie das vollständige Interview mit Prof. Dr. Ludger Heidbrink online unter www.schueco.de/verantwortung What role does technology play for the notion of responsibility? Why don’t all buildings produce more energy than they consume, even though the technologies exist? Read the complete interview with Prof. Dr. Ludger Heidbrink online at www.schueco.de/responsibility/ Dr. Sandra Hofmeister Heidbrink – Verantwortung als Forschungsgegenstand | dialog

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