Sanierung der „Sansibar“ auf Sylt
Die Legende neu aufpoliert
Wer kennt sie nicht, die „Sansibar“ auf Sylt. Das beliebte Kult-Restaurant ist nicht nur für seine hervorragende Küche bekannt, sondern ist auch angesagter Treffpunkt prominenter Gäste – von Jürgen Klopp bis hin zu Günther Jauch, Jon Bon Jovi oder Thomas Gottschalk. Nach vier Jahrzehnten unterbrechungsfreiem Betrieb ist das bekannte Strandlokal erstmals grundlegend saniert worden. Größte Herausforderung war dabei die Erneuerung der Fassade, die mit Systemen des Bielefelder Systemhauses Schüco in gleicher Optik wie zuvor umgesetzt wurde.
Was wäre die Nordseeinsel Sylt ohne ihre „Sansibar“. Das ganze Jahr über herrscht hier im südlichen Teil der Insel zwischen Rantum und Hörnum reges Treiben. Highlight ist dabei jeweils die Sommersaison, wenn fast 200 Mitarbeitende damit beschäftigt sind, bis zu 5.000 Gäste am Tag in der Sansibar zu bewirten. Diese große Beliebtheit kommt nicht von ungefähr, sondern ist das Ergebnis von ganz viel Herzblut: „Für mich ist unsere 'kleine Strandhütte' einfach pure Leidenschaft“, berichtet Niklas Seckler, der vor 14 Jahren ins Geschäft eingestiegen ist und der den Betrieb mittlerweile in zweiter Generation gemeinsam mit seinem Vater führt. „Das beginnt schon damit, dass wir hier an einem Ort arbeiten dürfen, an dem andere Urlaub machen. Vor allem aber brauche ich die Menschen um mich herum, unsere Gäste, diese Action. Das bedeutet mir wirklich alles!“
Nach rund vierzigjährigem Betrieb war zuletzt jedoch eine Sanierung des Restaurant-Pavillons und damit einhergehend eine vorübergehende Schließung des laufenden Betriebs dringend erforderlich: „Ursprünglich wollten wir eigentlich nur die Fenster austauschen“, berichtet Niklas Seckler.
„Schritt für Schritt haben wir dann aber entschieden, nicht nur die Fenster, sondern gleich das ganze Gebäude umfassend zu sanieren, um so den Energieverbrauch nachhaltig zu minimieren und die Sansibar für die nächsten Jahrzehnte fit zu machen. Ganz wichtig war uns dabei aber, dass der Bau seinen ganz besonderen Charme behält und das Ergebnis entsprechend nah am Original bleibt. Und das betrifft auch Details wie die Fensterfarbe, die seinerzeit noch mein Opa entschieden hat.“
Niklas Seckler
Inhaber Sansibar, Sylt
Auf Qualität gesetzt
Die Sanierung der Sansibar war für alle Beteiligten eine besondere Erfahrung. Und das nicht aufgrund der Größe des Projekts, sondern vor allem, weil hier die unterschiedlichsten Anforderungen berücksichtigt werden mussten. Das betrifft einen ausreichenden Schutz gegen Wind und Wetter ebenso wie die Einhaltung bauordnungsrechtlicher Vorschriften zum Küsten- und Dünenschutz.
Um die vielfältigen Sanierungsanforderungen optimal umsetzen zu können, haben die Verantwortlichen von Beginn an auf Qualität gesetzt. Das betrifft insbesondere die Auswahl der Fenster: „Ganz zu Beginn hatten wir noch vor, erneut Holzfenster einbauen zu lassen, um die Optik der Sansibar nicht zu verändern“, berichtet Niklas Seckler. „Aufgrund der direkten Nähe zum Wasser, der feuchten, salzhaltigen Luft und den vielfach extremen Wetterlagen mit heftigen Sandstürmen und massiven Windstärken von 8 bis 10 haben wir uns dann aber für Aluminiumfenster entschieden. Denn damit können wir uns jetzt ganz entspannt zurücklehnen und brauchen den Rest unseres Lebens nicht mehr über das Thema Sanierung nachdenken.“ Die Farbigkeit der Aluminiumprofile ist dem Original-Holzton nachempfunden. So ergibt sich trotz der Unterschiedlichkeit in den Werkstoffen ein harmonisches Erscheinungsbild. „Ganz wichtig war uns, dass das Gebäude seinen ganz besonderen Charme behält und das Ergebnis entsprechend nah am Original bleibt. Das ist gelungen: Die Fenster passen perfekt zu unserer Holzfassade“, freut sich Niklas Seckler.
Mit der Planung der Maßnahme war schließlich der Architekt Albert Seckler beauftragt worden, der Onkel von Niklas Seckler. Die Umsetzung erfolgte in Absprache mit dem Sachverständigen Alexander Dupp durch den Fensterbaubetrieb Gauermann aus Aalen. Nach einem ersten Vor-Ort-Termin mit Geschäftsführer Gerd Gauermann war dabei schnell klar, dass die neuen Fenster der Sansibar mit Profilen des Systempartners Schüco umgesetzt werden sollten. Ausgehend von den vielfältigen Anforderungen kam schließlich das Hebe-Schiebesystem Schüco ASE 80.HI in Kombination mit dem Fenstersystem Schüco AWS 75 SI+ zum Einsatz.
Beide Systeme überzeugten durch ihre filigrane Optik ebenso wie durch Barrierefreiheit und hohen Komfort. Ausgehend von den örtlichen Sog- und Druckbelastungen sowie den Parametern Seewasser, Regen und Sand bietet die neue Fassade außerdem einen hohen Widerstand gegen Windlast, eine hohe Luftdurchlässigkeit und eine extrem hohe Schlagregendichtigkeit.
Für einen optimierten Korrosionsschutz hatten die Verantwortlichen zusätzlich entschieden, sämtliche Profile vor der Anlieferung auf die Baustelle mit einer extrem witterungs- und seewasserbeständigen Oberfläche aus Duraflon beschichten zu lassen. „Und parallel dazu musste natürlich auch die originale Optik der Elemente berücksichtigt werden“, so Gerd Gauermann. „Die exakte Farbigkeit haben wir dabei in Kooperation mit der Baubehörde mittels Farbmuster im Vorfeld ausgearbeitet, um den nahezu gleichen Holzfarbton der Bestandselemente zu erhalten.“
Weiter optimiert wird der hohe Qualitätsanspruch durch das Schüco Label ULC (Ultra Low Carbon Aluminium), das bei der Fertigung von Profilen einen Anteil von mindestens 75 Prozent recyceltem Aluminium vorsieht. Auch die Sansibar setzt beim Restaurantbetrieb auf Nachhaltigkeit – der Einsatz von ULC bei dem Projekt, gerade auf Sylt im Naturschutzgebiet, war daher konsequent.
Das Thema Dekarbonisierung spielt für Schüco eine immer wichtigere Rolle. Hintergrund dabei ist das neue Maßnahmenpaket „Fit-for-55” innerhalb des Europäischen Green Deal, mit dem die EU-Kommission die Treibhausgas-Emissionen in der EU bis zum Jahr 2030 um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 senken und Klimaneutralität bis 2050 erreichen will. Mit dem neuen Label ULC stellt Schüco sicher, dass über den Einsatz von Recyclingaluminium hinaus im Rahmen der Produktion weniger fossile Ressourcen verbraucht werden und stattdessen möglichst erneuerbare Energien zum Einsatz kommen: „Das ist ein spannender Ansatz für eine optimierte Nachhaltigkeit, der von den Werten her exakt zu uns passt“, zeigt sich Niklas Seckler begeistert. „Deshalb sind wir glücklich darüber, hier mit der Sansibar als Pilot-Projekt Zeichen zu setzen und voranzugehen.“
Wiedereröffnung nach zwei Wochen
Große Herausforderungen wurden auch auf der Baustelle bewältigt: „Denn für die gesamten Sanierungsmaßnahmen war letztlich nur ein kurzes Zeitfenster von zwei Wochen vorgesehen, um die Schließzeiten so kurz wie möglich zu halten“, berichtet Gerd Gauermann. Entsprechend konnte das Projekt just in time fertiggestellt werden: „Schön, dass das alles so schnell und reibungsfrei geklappt hat“, meint Niklas Seckler, der sonst nie Urlaub macht und der in den beiden Umbauwochen vor allem den Austausch mit seinen Gästen und die Teamarbeit vermisste. „Aber die kurze Unterbrechung des Betriebs hat sich gelohnt. Es ist alles genauso geworden, wie ich es mir vorgestellt habe!“ Gut zu hören. Denn das bedeutet, dass die Legende auch in den kommenden Jahrzehnten weiterleben wird.
Objekt: Sanierung der Sansibar, Sylt
Architekturbüro: Albert Seckler
Bauherr: Sansibar, Niklas Seckler
Schüco Verarbeiter: Fensterbau Gauermann GmbH, Aalen
Verbaute Schüco Materialien/Produkte:
Hebe-Schiebesystem: Schüco ASE 80.HI (Aluminium Sliding Element)
Fenstersystem: Schüco AWS 75.SI+ (Aluminium Window System)
Smart Building: Schüco IoF ID (Internet of Façades)
Fertigstellung: Februar 2024