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Ratgeber

Alles klar?! Was Sie über Glasschäden wissen sollten

Glas ist empfindlich, ein Kratzer oder Einschluss kann produktionsbedingt durchaus mal vorkommen. Das wissen natürlich auch wir bei Schüco, obwohl die Glasscheibe – im Gegensatz zum Fenster- oder Türprofil – nicht von uns selbst hergestellt wird. Wie aber sollten sich Kunden verhalten, wenn es doch einmal Grund zur Beanstandung gibt? Hier einige hilfreiche Tipps.

Ob Neubau oder Modernisierung: Sind die neuen Fenster eingebaut, ist der Bau einen großen Schritt vorangekommen. Was ist nun zu tun? Am besten sollten die Scheiben zeitnah nach der Montage gereinigt werden. Wenn dabei Schäden auffallen, sollten Sie sie fotografieren und schnellstmöglich Ihren Schüco Partner informieren. Dieser nimmt dann Kontakt zum Glaslieferanten auf, kümmert sich um die passende Nachbestellung und den Austausch. Doch nicht jede kleine Unregelmäßigkeit ist ein Grund zur Beanstandung. Der Bundesverband Flachglas e. V. formuliert klare Beurteilungskriterien für die visuelle Qualität von Glas im Bauwesen. Dabei wird die Scheibe in verschiedene Bereiche eingeteilt, für die unterschiedliche Maßstäbe gelten: in Falz-, Rand- und Hauptzone.


R = Falzzone

Ein Bereich von 15 Millimetern, der normalerweise vom Rahmen abgedeckt wird (mit Ausnahme von mechanischen Kantenbeschädigungen keine Einschränkungen). Für freie Glaskanten entfällt das Betrachtungskriterium Falzzone.

E = Randzone

Der Bereich am Rand der sichtbaren Fläche mit einer Breite von 50 Millimetern. Für Glaskanten < 500 Millimetern sind 1/10 der Glaskantenlänge als Randzone anzusetzen.

M = Hauptzone

Der übrige Bereich

Fenster_Zonen_1x1

Fehlerbeschreibungen

Die Erscheinungsformen von Fehlern werden nach festen Merkmalen definiert. Die Nomenklatur umfasst zum Beispiel punktförmige und lineare Fehler, Flecken, Anhäufungen, Randfehler und viele weitere Beschreibungen.

Punktförmiger Fehler

Punktförmiger Fehler

Kugelförmige oder halbkugelförmige Störung der visuellen Transparenz beim Hindurchschauen durch die Scheibe. Hierbei kann es sich um einen festen Einschuss, einen gasförmigen Einschluss, ein punktförmiges Loch einer Beschichtung oder einen punktförmigen Fehler in einem Verbundglas handeln.

Hof

Hof

Ein lokal gestörter Bereich, der üblicherweise einen punktförmigen Fehler umgibt, wenn sich der Fehler in der Glasscheibe befindet.

Rückstand

Rückstand

Ein auf der Glasoberfläche verbliebenes Material, das punktförmig oder fleckenartig aussehen kann. Üblicherweise besteht der Rückstand aus dem Dichtungsmaterial.

Linearer/ langgestreckter Fehler

Linearer/ langgestreckter Fehler

Fehler in Form von Ablagerungen, Flecken oder Kratzern, der eine bestimmt Länge oder Fläche einnimmt und sich in oder auf dem Glas befinden kann.

Fleck

Fleck

Dieser Fehlertyp ist größer als ein punktförmiger Fehler, häufig unregelmäßig geformt und teilweise von gesprenkelter Struktur.

Anhäufung

Anhäufung

Ansammlung sehr kleiner Fehler, die den Eindruck eines Fleckens entstehen lassen.

Randfehler

Randfehler

Fehler, die am Rand eines geschnittenen Stücks in Form von einspringenden oder hervorragenden Fehlern und bzw. oder Schrägen auftreten kann.

Versatz

Versatz

Ein Versatz ist eine Verschiebung der Ränder des Glases während der Herstellung des Mehrscheiben-Isolierglases.

Beurteilung von Glasschäden

Sogar die äußeren Bedingungen der Prüfung – von innen nach außen, mit mindestens einem Meter Abstand, bei diffusem Tageslicht ohne Sonneneinstrahlung oder künstliche Beleuchtung – sind festgeschrieben.

Hilfreich für die Beurteilung ist, wenn Sie für Ihren Schüco Partner bei der Erfassung die folgenden Merkmale dokumentieren:

  • Nahaufnahme des Fehlers, z.B. mit einem Lineal daneben
  • Foto der gesamten Scheibe, auf dem Sie die Position des/der Fehler inkl. Angabe der Zone/n, z.B. mit einem Post-It, markieren
  • Angabe, um welches Element es sich handelt, z.B. Fenster Küche – Auftragsposition 11 aus Angebot/ Rechnung XYZ
  • Angabe, ob der Fehler sich auf der Scheiben Innen-/ Außenseite befindet oder im Scheibenzwischenraum (bei Mehrfachverglasungen)

So lässt sich am schnellsten prüfen, ob die aufgenommenen Fehler beanstandungswürdig sind und ein Scheibentausch damit für Sie kostenfrei durchgeführt werden kann.

Weiterführende Ausführungen zur Richtlinie zur Beurteilung der visuellen Qualität von Glas für das Bauwesen finden Sie hier sowie auf der Website des Bundesverbands Flachglas.

Beurteilung_1x1

Zulässige Merkmale für Glas

Tabelle_Fehler_1x1

Zulässige Merkmale für Zweifach-Isolierglas

Haarkratzer sind hierbei nicht gehäuft erlaubt. Die Zulässigkeiten erhöhen sich im eingebauten Zustand in den Längen um 25 Prozent der in der linken Grafik genannten Werte. Das Ergebnis wird auf volle fünf Millimeter aufgerundet. Vorhandene Störfelder – Hof – dürfen nicht größer als drei Millimeter sein. In der Falzzone R sind außenliegende flache Randbeschädigungen zulässig, die die Festigkeit des Glases nicht beeinträchtigen und die Randverbundbreite nicht überschreiten. Außerdem sind innenliegende Muscheln ohne lose Scherben zulässig, die durch Dichtungsmasse ausgefüllt sind.

Zulässigkeiten für Dreifach-Isolierglas, Verbund-Glas und Verbund-Sicherheitsglas

Die Zulässigkeiten der Zone E und M erhöhen sich in der Häufigkeit je zusätzlicher Glaseinheit und je Verbundglaseinheit um 25 Prozent der oben genannten Werte. Das Ergebnis wird dabei aufgerundet.


Zulässigkeiten für monolithische Einfachgläser

Die Zulässigkeit der Zone E und M in der oben abgebildeten Tabelle reduzieren sich in der Häufigkeit um 25 Prozent der oben genannten Werte.


Zulässige Anforderungen bei thermisch behandelten Gläsern

Für Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) und teilvorgespanntes Glas (TVG) sowie Verbundglas (VG) und Verbund-Sicherheitsglas (VSG) aus ESG und bzw. oder TVG gilt: Die lokale Welligkeit auf der Glasfläche – außer bei ESG/ Ornamentglas und TVG/ Ornamentglas – darf 0,3 Millimeter bezogen auf eine Messstrecke von 300 Millimeter nicht überschreiten.

Ein Beispiel: Bei einer zwei bis drei Quadratmeter großen Scheibe aus Zweifach-Isolierglas sind in der gut sichtbaren Mittelzone fünf punktförmige Fehler zulässig, wenn deren Durchmesser nicht mehr als zwei Millimeter beträgt. Dabei dürfen sie aber nicht zu nah beieinander liegen – mindestens 50 Zentimeter Abstand sind erforderlich. Genaues Abmessen ist also wichtig, denn entsprechen die Auffälligkeiten nicht den Kriterien der Richtlinie, muss der Privatkunde die Kosten des Scheibentauschs in der Regel selbst tragen.

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