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Außen, innen oder integriert?

Die richtige Position und Auswahl des Sonnenschutzes

Der Sonnenschutz gehört zu den wichtigsten Funktionen eines Gebäudes. Hat doch die Wahl der Verschattung einen großen Einfluss auf den Komfort der Nutzer und die Behaglichkeit der Innenräume. Um Überhitzung im Gebäude zu verhindern und die damit verbundenen Aufwendungen zur Kühlung im Inneren und damit Betriebskosten zu verringern, ist der sommerliche Wärmeschutz ein wichtiges Thema. Der Sonnenschutz als „Filterschicht“ ist eine funktionale Ergänzung zur Verglasung. Die Regulierung der Lichtzufuhr und damit des Raumklimas, die Tageslichtnutzung, aber auch der Blendschutz für optimale Wohn- und Arbeitssituationen, freie Sicht und die Kommunikationsmöglichkeit zwischen innen und außen etc. sind Faktoren, die die Auswahl und die Position des Sonnenschutzes beeinflussen. Hinzu kommen statische Anforderungen durch Windlasten, die Wahl des Steuerungssystems sowie die gestalterische Integration in die Architektur.

 © Foto: Sindre Ellingsen

Die thermische Behaglichkeit ist von vielen zeitbedingten Einflussfaktoren abhängig: Himmelsrichtung, Sonnenstand, Witterungseinflüsse, Aufbau der Fassade, Größe und Orientierung der Glasflächen. Außerdem der Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert) der Verglasung, Raumgröße, Luftwechsel und Art der Lüftung sowie die Wirksamkeit der Sonnenschutzvorrichtung. Visuelle Behaglichkeit stellt sich ein, wenn der Sehkomfort nach außen durch Störeinflüsse möglichst wenig beeinträchtigt wird. Die Effektivität der Maßnahme ist vom Zusammenwirken der Verglasung und der Lage der Sonnenschutzausführung abhängig: innen- oder außenliegend, beweglich oder starr, horizontal oder vertikal, additives Element oder textile Variante. 

Integriertes System

Anstelle eines außenliegenden Sonnenschutzes kann ein verdeckt liegender Sonnen-, Blend- und Sichtschutz, geschützt vor Wind und Wetter, zum Einsatz kommen. Das Schüco Sonnenschutzsystem Integralmaster ist eine in Glasleisten oder Fassadenriegeln völlig integrierte, innenliegende Rollolösung. Alle Elemente sind als Baueinheit konzipiert und ermöglichen so einen komplett integrierten und unsichtbaren Einbau, ohne auftragende Kassetten und Seitenführungen. Das wartungsarme System kann entweder mechanisch betrieben werden oder manuell, was eine Nachrüstung in älteren Fenstersystemen attraktiv macht. Durch das integrierte System ist die volle Funktionsfähigkeit von Fensteröffnung und Rollo gegeben. Bis zu 97 Prozent der Blendung und 85 Prozent Energieeinstrahlung werden durch die besondere Konstruktion und die Doppelfunktion von Blendschutz und Sonnenschutz reduziert. Der Integralmaster erfüllt alle nationalen und EU-Richtlinien für Blendschutz am Arbeitsplatz.

Für einen anforderungsgerechten Sonnen-, Blend- und Sichtschutz stehen unterschiedliche Folienbehänge und Stoffe zur Wahl, die frei miteinander kombinierbar sind. Mit Transmissionswerten von bis zu 10% bleibt ein Bezug zur Außenwelt auch bei aktiviertem Sonnenschutz erhalten. Durch die silberne Beschichtung des Stoffes auf seiner Außenseite besitzt er gute Sonnenschutzeigenschaften. Blickdichte Vollverdunkelungsbehänge, die sich jeweils in ihrer Farbe – Weiß, Grau oder Schwarz – auf der Innenseite unterscheiden, erweitern das Repertoire und erhöhen den gestalterischen Spielraum, unabhängig von der Bauaufgabe.

© Foto: Adam Mørk

Additive Systeme

© Foto: Adam Mørk

Ein guter Sonnenschutz zeichnet sich dadurch aus, dass die Möglichkeit eines ungestörten Blicks nach außen bei gleichzeitig hoher Wirksamkeit minimal beeinflusst wird. Der Mehrwert einer außenliegenden Filterschicht ist messbar. Sonneneinstrahlung, die ganz ohne Sonnenschutz ungehindert in den Raum dringt und diesen aufheizt, wird durch einen außenliegenden Sonnenschutz reflektiert und umgelenkt. Außenliegende Lamellen dienen sowohl vertikal als auch horizontal der Lichtlenkung, ohne den Blick nach außen zu beeinträchtigen. Als modulares System mit verschiedenen Formen und Größen sowie einem hohen Vorfertigungsgrad ermöglichen die Lamellen eine Vielzahl von individuellen, architektonischen Lösungen. Entweder als starres Lamellensystem mit unterschiedlichen Befestigungen für variable Lösungen oder als bewegliches System mit einstellbarer Lamellenneigung je nach Sonnenstand. Die Antriebs- und Steuerungstechnik ermöglicht eine optimale Tageslichtnutzung, da man auf den Sonneneinfallswinkel reagieren und dem Sonnenstand folgen kann. Je nach Orientierung des Gebäudes können die Lamellen offener oder geschlossener gesetzt werden, was sich gleichermaßen als gestalterisches Element nützen lässt.  

Ob starr oder beweglich – beide Systeme haben Vorteile und Nachteile. Ein System aus starren Lamellen mit einem frei wählbaren Abstand ist für hohe Gebäude mit großen Windlasten geeignet. Der Nachteil liegt in der eingeschränkten Flexibilität, denn systembedingt kann man hier auf den sich verändernden Einstrahlungswinkel nicht einwirken. Bewegliche Lamellen kombinieren einen Sonnenschutz und die Fassadengestaltung. Als Teil der Gebäudehülle fügen sich die Lamellen als zweite Ebene unauffällig ein oder setzen bewusst auf einen Kontrast durch Positionierung, Materialwahl und Farbigkeit. Das Gesicht des Bauwerks kann sich so über den Tag verändern – zentral gesteuert oder individuell eingesetzt.

Sonnenschutz vorbemessen

Mit dem Berechnungstool „Sonnenschutz“ können nach Eingabe der Ortsangabe und Gebäudeparameter die geometrischen und energetischen Kennwerte für Sonnenschutzanlagen mit Schüco Großlamellen ermittelt werden. Zudem können die Wechselwirkung und Einflüsse von Fassadenorientierung, Raumgeometrie, Fassadentyp und Lamellengeometrie (Typ, Abstand, Neigung etc.) visuell abgebildet werden, ebenso wie die Verschattungssituation über den Tag bzw. über das Jahr. Neben der Ermittlung für System- oder Objektlösungen werden die Ergebnisse bezogen auf Verschattungsfläche oder auf Fensterfläche ausgewertet.

Als Ergänzung zum bestehenden Sonnenschutztool ist die geometrische Konfiguration von starren horizontalen ALB Großlamellen um die Funktion zur Berechnung des gtot/FC-Wertes erweitert worden, ebenso wie die Berücksichtigung der Verglasung und der Lamellenfarbe. Der FC-Wert gibt das Verhältnis zwischen dem Energiedurchlassgrad durch ein Fenster mit Sonnenschutz (gtotal) und ohne Sonnenschutz (g) an. Alternativ sind typische FC-Werte für Sonnenschutzvorrichtungen in der DIN 4108-2:2013-02 angegeben.


Auf diese Weise kann der generierte IST-Wert den Anforderungen an den Sonnenschutz im Bauvorhaben direkt gegenübergestellt werden; außerdem – sollten die Anforderungen noch nicht ausreichen – kann die Konfiguration zur Optimierung des Sonnenschutzes im Tool ergänzt werden.


Sonnenschutz vorbemessen

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