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Blendfreies Licht

– Sonnenschutz als funktionales und gestaltprägendes Element

In Zeiten, in denen wir unsere Planungen darauf ausrichten, Energie zu sparen, CO2-Emissionen zu reduzieren und sorgsam mit Materialressourcen umzugehen sowie ökologisch, ökonomisch und gesellschaftlich zukunftsfähig zu denken, ist der Sonnenschutz zu einem integralen Element des Gebäudes geworden. Die notwendigen Funktionen sind abhängig von der Tages- und Jahreszeit, der geografischen Lage als auch den Wetter- und Klimaschwankungen vor Ort. Die Planung eines Sonnenschutzes sollte gleich mitgedacht werden, denn Material und Form prägen sowohl die äußerliche Wahrnehmung des Bauwerks als auch den Ausblick von innen nach außen.

Die Funktionen und Anforderungen an den Sonnenschutz sind komplex. Gebäude müssen punktuell bzw. lokal begrenzt mit minimalem Aufwand auf äußere Einflüsse reagieren können und den Eintrag von Licht, Luft und Wärme begrenzen. Die Wahl des Sonnenschutzes hat einen Einfluss auf die Behaglichkeit in den Innenräumen und wirkt sich damit auf den Komfort der Benutzer aus. Sommerlicher Wärmeschutz ist dabei ein wichtiges Thema. Dieser wird nicht nur benötigt, um Überhitzung im Gebäude zu verhindern und die damit verbundenen Aufwendungen zur Kühlung im Inneren zu verringern, sondern auch um Schutz und Schatten für ans Gebäude angrenzende Freibereiche wie Balkone und Terrassen zu spenden. Ebenfalls sind Gesundheitsaspekte wie der Schutz vor UV-Strahlung zu beachten. Es ist auf eine ausreichende Tageslichtverteilung nach den in der VDI-Richtlinie VDI 6011 Blatt 1 (Optimierung von Tageslichtnutzung und künstlicher Beleuchtung) festgeschriebenen Grundlagen zu achten. Einerseits soll das einfallende Tageslicht optimal für die Raumausleuchtung genutzt werden, um den Einsatz von künstlicher Beleuchtung auch aus energetischer Sicht zu reduzieren.

Andererseits muss eine Blendwirkung am Arbeitsplatz bei starkem Lichteinfall und damit die Konsequenz einer Kontrastminderung am Bildschirmarbeitsplatz vermieden werden. Dabei spielt auch die räumliche Konfiguration der Innenräume, zum Beispiel durch die Anordnung der Arbeitsplätze, für die (Aus)Wirkung des Sonnenschutzes eine Rolle. Lichtlenkungssysteme helfen bei der optimalen Tageslichtausbeute und der damit verbundenen gleichmäßigen Ausleuchtung auch in hohen Gebäudetiefen. Die Sicherstellung des Blickkontakts nach außen, auch ohne Veränderung der natürlichen Farben, wie beispielsweise durch gefärbte Gläser, erhöht die Akzeptanz der Nutzer. Geeignete Maßnahmen dienen des Weiteren auch als Sichtschutz von außen zur Wahrung der Privatsphäre.
Mit Fokus auf dem Energieverbrauch lässt sich sagen: Was im Sommer unerwünscht ist, trägt im Winter zur Verbesserung der Energiebilanz bei. Passive Wärmegewinnung durch den Einfall von möglichst viel Solarstrahlung ins Gebäude reduziert die Heizlast und schützt an kalten Tagen vor zu großer Gebäudeauskühlung in den Nachtstunden.

Neben den funktionalen Aspekten ist der Sonnenschutz, in der Wahl der Ausführung, Position, Material und Farbe, auch ein gestaltprägendes Element. Für die optische Wirkung macht es einen bedeutenden Unterschied, ob das System außen, innen oder in die Gebäudehülle integriert liegt. Die Wahl der Ausführung hängt von den individuellen gestalterischen Entscheidungen und baukonstruktiven sowie energetischen Kriterien ab. Auskragungen und Überdachungen sind in der Regel in der Konstruktion integriert. Dagegen sind außen liegende Systeme wie Lamellen, Klappläden, Rollläden, Markisen und innen liegende Elemente wie Jalousien, Vorhänge, Textilien sowie in den Scheibenzwischenraum integrierte Systeme flexibel nutzbar. Auch hier bedingt die Ausbildung der Konstruktion sowie die Orientierung des Gebäudes die Wirkung. Während zum Beispiel vertikale Lamellen den fast ungehinderten Ausblick ermöglichen, zonieren horizontale Lamellen das Blickfeld, ermöglichen im speziellen Fall jedoch eine bessere Verschattungswirkung. Ein textiler Sonnenschutz schafft, je nach Textil- und Gewebewahl, ganzflächige Transparenz bei hoher Sonnenschutzwirkung. Eine profilintegrierte seitliche Schienenführung macht den textilen Sonnenschutz zu einem besonders witterungs- und windstabilen System. Weitere Innovationen im Glasbereich ermöglichen es, mit Hilfe von elektrochromer Technologie, durch eine dynamische Tönung der Glasscheibe gänzlich auf einen additiven Sonnenschutz zu verzichten.

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