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profile_magazin_10_2013

710dialog | Gebhardt – Change in values Um Familie und Beruf gerecht zu werden, werden wir in Zukunft mehr von zu Hause aus arbeiten und das Büro nur noch sporadisch aufsuchen. Welche Auswirkungen hat das auf die Gestaltung von Büroräumen? Die große Frage unserer letzten Studie war, was das Büro als Gebäu- de leisten muss, wenn ich vernetzt und damit ortsunabhängig, also von überall arbeiten kann und meine Kollegen zudem europa- oder weltweit verteilt sind. Dann bekommen die sozialen Aspekte auf einmal eine gro- ße Rolle. Im Büro treffe ich meine Kollegen und pflege meine Netzwer- ke. Und auch räumlich gibt es Vorteile: Denn im Büro finde ich sowohl kommunikative Räume vor als auch Räume, die konzentriertes Arbeiten fördern. Eine These in der Studie zur neuen Arbeitskultur sagt, dass das Büro zum Begegnungsort mit Eventcharakter wird, der die Werte und die Haltung des Unternehmens über den Raum transportiert. So sollen Mitarbeiter eine Bindung zum Unternehmen aufbauen, auch wenn sie immer flexibler und freier eingesetzt werden. Ist das dann immer noch das Bürogebäude, wie wir es kennen, der Zweibund oder der Flur mit den abzweigenden Zimmern? Wahrscheinlich nicht. Der Trend geht zu „Open Spaces“, um die Kommu- nikation im Büro zu fördern. Eine Frau aus einem großen Softwarekon- zern erzählte uns, sie arbeite von zu Hause aus, weil sie so private Anfor- derungen und berufliche Zuständigkeiten, z. B. abendliche Telefonate in die USA, besser vereinbaren kann. An einem Tag in der Woche aber geht sie ins Büro, weil sie ihre Kollegen treffen möchte und sämtliche Informa- tionen bekommt, die für ihr weiteres Arbeiten notwendig sind. Gibt es aus der neuen Studie hinsichtlich Büros und Arbeiten in der Zukunft Trends, die Sie besonders erstaunt haben? Erstaunt haben mich die gestalterischen Entwicklungen der Büros. Das Büro muss sich als Arbeitsumfeld qualifizieren, da es in einem Wettbe- werb zu einem „Co-Working Space“ steht. Architekten müssen bei der Gestaltung der Büros funktionale als auch emotionale Aspekte berück- Birgit Gebhardt Birgit Gebhardt, Trend- und Zukunftsexpertin, ist Autorin des Buches „2037: Unser Alltag in der Zukunft“, das sie im Auftrag der Körber- Stiftung verfasst hat. Als Geschäftsführerin des TRENDBÜROS verantwortete Birgit Gebhardt von 2007 bis 2012 das Projektgeschäft von Deutschlands gesellschaftlichen Wandel. Vor ihrer Berufung als Geschäftsführerin durch Prof. Peter Wippermann hatte sie sechs Jahre lang als Senior Consultant die Methoden der qualitativen Trendforschung an unterschiedli- chen Fragestellungen angewendet und bran- chenübergreifend Produkt- und Kommunikati- onsstrategien für Kunden wie Audi, Procter & Gamble oder stilwerk entwickelt. Bis 2001 arbeitete Birgit Gebhardt fünf Jahre als Redakteurin beim Fachmagazin Design Report. Die diplomierte Innenarchitektin ist seit 2011 Mitglied im Kuratorium der AMD Akademie für Mode & Design, Gründungsmitglied des Ham- burger Think-Tanks FUTUREPORT und zählt seit 2012 zur Expertenkommission der Bertels- mann Stiftung mit dem Fokus „Arbeits- und Lebensperspektiven in Deutschland“. Birgit Gebhardt Birgit Gebhardt, trend-spotter, is the author of the book “2037: Unser Alltag in der Zukunft”, which she wrote on behalf of the Körber Foundation. As managing director of TRENDBÜRO between 2007 and 2012, Birgit Gebhardt took responsibility for the project business of Ger- for social change. Before her promotion to managing director through Prof. Peter Wippermann she spent six years as senior consultant applying the methods of qualitative trend research to vari- ous problems and developing cross-industrial product and communication strategies for companies like Audi, Procter & Gamble and stilwerk. years as an editor for the magazine Design Report. Since 2011 the graduate interior architect is a member of the board of trustees for the academy of fashion and design, a founding member of the Hamburg think tank FUTUREPORT and since 2012 is on the expert commission of the Bertelsmann Foundation with a focus on “Working and Living Perspec- tives in Germany”. The biggest question from our most recent survey was, what does the independent, able to work from anywhere and with colleagues spread all over Europe or even worldwide? When this is the case, social aspects both open spaces which allow communication and quiet rooms condu- cive to concentrated work. One theory on the study of the new work - acter, physically conveying the values and attitude of the company. In this way, employees will connect with the company even though being Probably not. The trend is towards “Open Spaces” to encourage com- - plained to us that she works from home, because she can manage her personal affairs and professional responsibilities more effectively e.g. because she wants to meet her colleagues and she can get all the infor- mation she needs to continue with her work from home. Is there anything in the new study that really surprised you regard- working space”. Architects need to consider functionality as well as ©StephanieBrinkkötter,Hamburg/GER

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